20.5.15

Wetter

20. Mai. Tageshöchsttemperatur 8° C, Dauerregen.

Den Tisch für das Freundinnen-Treffen morgen reserviert. Als wir den Termin ausgemacht haben träumten wir von einem Treffen unter blühenden Kastanien. Sie blühen auch, aber wir werden sie dann doch durchs Fenster betrachten.

Die Pfingstrosen im Garten blühen auch - den regenschweren Kopf in Bodennähe.
Ein paar Bilder aus meinem wildwuchernden Vorgarten.






Major Claus (Völlig lahmgelegt) - Bahnstreik 2015 – Das Leid der Loks

Die wahren Leidtragenden des Bahnstreiks - sind die Lokomotiven.



17.5.15

Bloggen - oder doch nicht?

Puh - die Abstände zwischen meinen Posts werden immer größer. Was dazu führt, dass ich mir genau die obige Frage mehrere Tage lang stelle, bevor ich mich dann hinsetze um hier mal wieder etwas zu schreiben. Je länger die Pause desto schwieriger jeder neue Eintrag.

Tatsache ist - ich schreibe immer noch gern. Allerdings ist mir manchmal gar nicht mehr so klar, über was ich hier eigentlich schreiben will. Als ich zu bloggen begann ergab sich so eine leichtfüßige Mischung aus Familiencontent und Handarbeiten vermischt mit ein klein wenig Berufstätigkeit.
Mit dem Erwachsenwerden und Auszug der jüngeren Familienmitglieder blieb der Familiencontent immer mehr auf der Strecke - ersatzlos.
Und jetzt? Ich bin noch ein wenig auf der Suche.

Also gibt es nach gefühlt Wochen einen Überblick über das, was hier so gestrickt und gesponnen wurde.

Ich schulde noch Bilder von der Jacke Aiolos. Sie ist wie erwartet ein echtes Lieblingsstück geworden, trägt sich ausgesprochen angenehm und ist bisher erstaunlich pflegeleicht. Sie verzeiht zusammengeknüllt im Rucksack transportiert werden ebenso wie über dem Bügel hängen. Sie ist nicht ausgeleiert und bisher entdecke ich auch kaum Pilling.




Nach dem großen Projekt ist ein bisschen die Luft raus und ich stricke an mehreren kleinen Projekten herum. Fertig geworden sind einige Kindersocken aus Resten - schnelle Projekte, einfach mitzunehmen und ohne Nachdenken zu stricken. 

Im Bemühen meinen Vorrat endlich zu verkleinern (Backnang hat mich da zurückgeworfen...) suche ich immer mal wieder im Keller herum, was ich denn als nächstes angehen kann. Dabei bin ich  über die Babyalpaka Silk von Drops gestolpert, die ich mal für ein Wunschprojekt meiner Mutter gekauft hat und die ihr dann nicht gefiel. Hellgrau - gar keine Farbe für mich. Aber einfach ein wunderschönes Garn. Schimmernd, weich und irgendwie schwer durch die Seide. Jetzt habe ich ein Knäuel in Arbeit genommen für ein Paar Pulswärmer. Das Muster habe ich schon ein paar Mal gestrickt, ich mag es einfach gern und es ist leicht zu merken. Der erste ist schon fertig. Tatsächlich kuschelweich (obwohl mich Alpaka manchmal einwenig stichelt - hier nicht). Das wäre wunderbar für ein Tuch geeignet denke ich. Vielleicht sollte ich die übrigen Knäuel färben?


Die im letzten Post gezeigten Wasserfarben sind mittlerweile fertig versponnen. Ich habe recht dünn gesponnen und zweifädig gezwirnt. Ich wollte Lacestärke erreichen, aber mich verlässt dann doch immer die Geduld und ich lasse den Faden gedankenverloren ein wenig dicker werden. Dann bemerke ich das und fahre zurück auf dünnes dünnes Fädchen - und so habe ich den Kammzug im Wechselspiel versponnen und jetzt etwas zwischen Lace und Fingering erreicht. Was aufgegangen ist ist der Plan, den Farbverlauf des Kammzugs zu erhalten - von hellem Flieder über Blautöne zu Grün. Es sind insgesamt gut 800 Meter, reicht für ein schönes Tuch.


Ich wollte unbedingt die 200g auf eine Spule zwirnen - am Ende musste ich doch aufgeben und der kleine Baby-Strang mit 25g schmeichelt sich jetzt oben auf den dicken Strang. 

Es könnte mehr sein was hier entsteht. Meine Muskeln machen mir da grad einen Strich durch die Rechnung. Der Rücken, unten hohl und oben rund, beschwert sich über jahrelange Missachtung dieser spiegelverkehrten Haltung. Wenn ich versuche oben weniger rund zu sein schaffe ich gar keinen Ausgleich - unten wird es dann gleich noch ein wenig hohler. Im rechten Arm beschwert sich auch irgendwas - vermutlich die Bizeps-Sehne. Meine Abneigung gegen Arztbesuche hat viel dazu beigetragen, dass ich diese beiden Baustellen so lange unbehandelt mit mir rumtrage. Nicht unbeachtet, aber ohne so recht zu wissen, was tun. Jetzt habe ich mich also aufgerafft und tatsächlich immerhin mal ein Rezept für Behandlungen bekommen. Eine Bekannte, die eine ausgezeichnete Physiotherapeutin ist, behandelt mich jetzt. Ich leiste mir damit Luxus - denn sie behandelt mehr, als auf dem Rezept steht und ich werde ordentlich zuzahlen müssen (abgesprochen).  Es tut mir unglaublich gut. Die Behandlungen sind oft schmerzhaft (nachlassender Schmerz ist so entspannend!), aber wirkungsvoll und außerdem gibt es viel Hilfe zur Selbsthilfe. Ich arbeite an meiner Disziplin die gezeigten Übungen auch möglichst  täglich daheim auszuführen.

Langer Rede kurzer Sinn: Stricken und Spinnen sind eher kontraproduktiv, Computer auch. Sowohl Arzt als auch Physikfrau sahen aber schnell ein, dass völlige Abstinenz eher ausgeschlossen ist. Den Computer brauche ich in der Arbeit, bei meinen Kursen muss ich frei auf demBoden sitzen (ich weiche jetzt schon zeitweise auf den großen Ball aus) und ohne Spinnen und Stricken steht meine Ausgeglichenheit auf dem Spiel. Also: ein wenig Selbstbeherrschung und reduzierte Spinn-und Strickzeit. Und ich übe und probiere bei beiden Tätigkeiten mehr "Haltung" einzunehmen. Schließlich will ich mein Hobby noch möglichst lange ausführen.