27.9.11

Unverhofft

ein Sonnen-Nachmittag auf der Terrasse geschenkt.
Diese herrlichen Herbsttage, in denen das Licht irgendwie etwas gedämpft erscheint, die Sonne wunderbar wärmt, aber keine Schweißausbrüche mehr hervorruft. Überall zwischen den Blättern und Zweigen sitzen dicke fette Kreuzspinnen in ihren perfekten Netzen. Und die Physalis leuchtet mit ihren orangenen Lampions aus dem Gras.

Ich genieße Sonne, Espresso und ein zauberhaftes Buch:
Bei Kälte ändern die Fische ihre Bahnen von Pierre Szalowski. Der Erzähler ist ein 11jähriger Junge, dessen Eltern sich gerade trennen. Er wünscht sich irgendeine Hilfe, die das verhindert. Unmittelbar darauf beginnt ein Eissturm, der den Strom ausfallen lässt und nicht nur in das Leben seiner kleinen Familie sondern auch der Nachbarn ordentlich durcheinander wirbelt und verändert.
Eine kurze Erzählung, schnell gelesen, irgendwie bezaubernd, anrührend und beglückend.

26.9.11

Strickwerke




Die sechsten Socken des Jahres.
Eigene Färbung im Knäuel - Wald
Größe 39, Herzchenferse, Sternspitze.



Die Siebten
Superba 100, Baumwoll/Wolle-Mischung
Größe 39, Herzchenferse, Sternspitze
Verbrauch 78g


Die Achten
Wollmeise Twin, Vincent
Fürs Wichtelpaket gestrickt



aus Resten Kidlana und Limo, ebenfalls für ein Wichtelpaket
schnell gestrickt und gehäkelt - ein nettes und verspieltes Projekt


aus Resten dibadu, selbst gesponnen
ebenfalls fürs Wichtelpaket.
Das hat echt Spaß gemacht, allerdings habe ich vorm besticken gedrückt...


Die Elften.
"strandhafer" - und ich weiß gar nicht mehr, wer es für mich gefärbt hat
Größe 36, wie immer Herzchenferse und Sternspitze


will be mine - endlich fertig
Wolle Rödel Siena
70g
Ein tolles Projekt - sehr abwechslungsreich zu stricken, das Auge immer auf dem Chart klebend. Es hat wirklich Spaß gemacht, auch wenn das ständige Stricken verschränkter und Zugmaschen anstrengend ist.


Die Göttlichen
Lana Grossa Meilenweit Cotton Stretch
Größe 39, für mich
Herzchenferse, Sternspitze
Verbrauch 68g


So, nachgetragen, wenigstens so ungefähr. Nicht dass hier Eindruck entsteht, es würde gar nichts mehr fertig.


Schlaflos nach Mitternacht

Wieder mal eine der Nächte, in denen der Schlaf nicht kommen will.
Sie sind nicht allzu häufig, aber auch nicht mehr richtig selten.
Mittel der Wahl, nach etlichen Drehungen im Bett: wieder aufstehen, eine Tasse Tee kochen, aufs Sofa mit Decke, Kissen und gemütlichem Buch. Da darf der Schlaf mich übermannen - oder ich ziehe nach einiger Zeit wieder um ins Bett und kann dann doch noch einschlafen.

Der nächste Tag - nicht dran denken. Schlaflos am liebsten vor arbeitsfreien Tagen.




15.9.11

.

Die Atempause in Aiterbach ist längst vorbei. Aber es reicht noch in den Alltag herein, das Bild vom Steg aus über den See und in die Berge noch jederzeit abrufbar und damit auch die Ruhe und der Frieden, die ich dort immer verspüre.

Gut so. Denn der Start nach den Ferien stresst mich wie jedes Jahr. So schön die lange Pause ist - ich bin immer völlig entwöhnt von den vielen Terminen und kann mir dann gar nicht mehr vorstellen, wie das zu bewältigen ist. Und das erscheint mir wie ein unüberwindlicher Berg. So verbrachte ich das Wochenende eher angespannt, trotz herrlichem Wetter und reichlich Zeit im Garten und auf der Terrasse. Der Montag war dann auch gleich wieder 10-Stunden-Tag plus Abendtermin. Aber wunderbarer Weise war mir heute ein freier Tag geschenkt - warum auch immer, beginnen meine Donnerstag-Kurse erst nächste Woche und Chor entfällt heute auch.

Nur noch ein Schulkind bei uns - und der schon so selbständig, dass mich das quasi gar nicht mehr tangiert. Nur das Büchereinbinden, das bleibt mir. Völlig überraschend wurde seine Klasse völlig neu mit den beiden Parallelklassen gemischt. Die neue Mischung ist sich im Moment noch so fremd, dass die von den Lehrern ersehnte Ruhe im Klassenzimmer herrscht. Ich bin gespannt, wie lange es vorhalten wird.
Der Stundenplan ist umfangreich. Er hat das letzte Jahr Latein vor sich und vermutlich auch das letzte Jahr Französisch. Er muss in diesem Jahr seine Schwerpunkte wählen (- und sich entscheiden, ob er denn wirklich weiter machen will, bis zum Abitur).

Für das anstehende SoMit (soziales Miteinander) hat er sich mit Freundin und Freund ein eigenes Projekt ausgedacht - sie werden ein Schüler-Band-Konzert organisieren. Das wird reichlich Arbeit, wenn sie das zu dritt durchziehen müssen. Ich wünsch ihnen Durchhaltevermögen, viel Erfolg und ein paar helfende Hände/Unterstützer.

Der Mittlere Sohn ist noch auf der Suche. Im Moment vor allem nach einem Platz als FSJler oder BFDler. Daumen drücken, dass er die gewünschte Stelle in Schule/Hort bekommt. (Und ich bin auch erleichtert, wenn dieses Rumhängen ein Ende hat....)

Nächste Woche wird alles schon wieder Alltag sein und wir warten dann bereits auf die nächste Pause, die nächsten Ferien.

6.9.11

Aiterbach

ich komme - strahlende Sonne, blauer Himmel. In zwei Stunden auf dem Steg, mit dickem Buch in der Hand, Spindel und Strickzeug griffbereit.


5.9.11

Montag

und es regnet.
Was für ein Glück, dass ich mich gestern aufgerappelt und - mit Unterstützung des Besten Ehemanns - ein bisschen Gartenarbeit gemacht habe. Neben dem Gartenhaus ein Stück Wiese umgegraben und ein Beet angelegt. Da hat der Mann dann nach der ersten Hälfte den Spaten übernommen, den schmerzender Steiß und schmerzende Schulter waren da echt hinderlich. Auch das tiefe Loch für die Lampionblume hat er gegraben, inklusive der Umgehung der dicken Wurzel der Tanne aus Nachbars Garten, die in der Tiefe auftauchte.

Die Lampionblume - mit ihren orangenen Ballons - hat einen großen Topf ohne Boden bekommen, in dem ihre Wurzeln hoffentlich bleiben und sich nicht durch den ganzen Garten ausbreiten. Diese Pflanze liebe ich so und wollte sie schon lange haben - und diesmal habe ich zum Glück nachgelesen, bevor ich sie blind einfach auspflanze und sie alles andere überwächst.

Im Beet neben dem Gartenhaus sind die Hortensien eingepflanzt, die in Töpfen zu meinem Geburtstag kamen. Sie sollen noch ein paar Begleiter bekommen, schattenliebende Funkien vermutlich, Akelei, ein paar Frühlingsblüher dazwischen.

Der Urwald, des Nachbarn, der im Laufe des Sommers immer reichlich über unseren Gartenzaun wächst füllt zwei große Mörtelwannen - und das war nur die Hälfte unseres wahrhaft kurzen Grundstücks. Die Früchte der Brombeere habe ich vorher noch geerntet, die Hagebutten der Wildrose stehen lassen. Angst macht mir der Walnussbaum, der da zwischen seinen Büschen herauswächst und seine Äste zu unserer Seite hin zum Licht streckt. Ich hab mal abgeschnitten, was zu uns rüber wächst, aber Walnüsse werden ja mächtige Bäume (die ich im übrigen auch sehr liebe) - der bräuchte eigentlich unsere beiden Gärten für sich allein.

Klar wird auch, dass an dieser Seite des Grundstücks jede Anpflanzung meinerseits vergeblich ist - der Boden ist total durchwurzelt, Spiere, Hartriegel treiben munter auf unserer Seite aus - was soll ich da dazwischen pflanzen, außer ein paar Schneeglöckchen und so.

Und wohin also mit der geschenkten Kletterrose? Wenn ich sie auf die Südseite des Gartens pflanze, werden die Blüten wohl mehr zur Nachbarin im Süden zeigen, als zu uns. Ich bin so ungeschickt mit Kübelpflanzen, dünge zu wenig, decke zu spät ab - bisher sind alle Rosen im Kübel verkümmert. Also auch keine Lösung. Ich brüte noch ein bisschen, aber sie sollte bald in die Erde.


2.9.11

Fast-Urlaub




Keine Kurse, nur Bibliothek und Laden - es geht also deutlich ruhiger zu gerade. Eigentlich sollte ich ja ganz Urlaub haben, aber da ich in der Bibliothek gerade erst gestartet bin gibt es nicht gleich Urlaub. Die heisse Sommerwoche habe ich überwiegend lesend im Haus verbracht - mir war einfach zu heiß für Unternehmungen. Dafür konnte ich die langen Abende auf der Terrasse genießen - die kommen vermutlich nicht mehr.
Diese Woche haben wir einen langen Radausflug unternommen - fast 70 km durch richtig ländliche Gegend in unmittelbarer Umgebung und mir gänzlich unvertraut. Ich wusste nicht, dass ich in diese Richtung nur ein paar Kilometer fahren muss, um ziemlich unverdaute und menschenleere Landschaft zu finden. Schöne Plätze haben wir gefunden, in Fürstenfeldbruck direkt über der Amper lecker gespeist, im Kloster tollen Kuchen gegessen und dann entschieden, dass wir die Heimfahrt locker auch auf dem Rad machen. Ganz so locker waren die ca. 18 km dann nicht - es ging ziemlich viel bergauf und die bergab-Strecken konnte ich nicht so recht genießen, denn der nächste Hügel lag immer schon vor uns. Mein Fahrrad hat sich zum wiederholten Mal bewährt - es läuft einfach super toll und für die Hügel war die ausgefeilte Gangschaltung ein echter Gewinn.



Unterwegs entdeckt - Hofmarkschloss Holzkirchen, den Flughafen Jesenwang, dessen Lande/Startbahn direkt an der Straße endet, die Kirche St. Willibald, durch die einmal im Jahr die Pferde ziehen ( alte Tradition, die die Pferde schon einmal vor einer grassierenden Seuche gerettet hat).



 Der Weg für die Pferde


spätgotische Balkendecke, wunderbar bemalt (aber leider wieder nur die kleine Kamera, die das nicht wirklich erkennen lässt...)


Nachgereicht - F wie Freiham

Wenn ihr auf Wikipedia sucht, dann kommt dort als erster Satz "Freiham ist ein Neubaugebiet im Westen von München...". Sehr irritierend, denn Freiham gibt es schon seit dem 12. Jahrhundert - und es ist erst seit neuestem ein Neubaugebiet, eines der üblen Beispiele für Verdichtung und Verstädterung.

Freikam ist für mich in der Erinnerung immer noch das Gut mit Biergarten, Wirtschaft, Gärtnerei, die herrlich frisches Gemüse verkauft und dem Schloss, eingerahmt von alten Bäumen, eine schmale und teilweise ungeteerte Straße und für uns ein schöner kurzer Ausflug mit dem Rad oder ein längerer zu Fuß.

Das Gut stammt wohl schon aus dem 12. Jahrhundert, jedenfalls findet es da bereits urkundliche Erwähnung. Das Schloss wurde 1680 von Achilles von Hermannsreuth erbaut, umgebaut zur heutigen Form dann 1865. Seit 2008 ist das Schloss Sitz der Forever Living Products und wurde in den letzten Jahren aufwändig restauriert. Die Gebäude stehen teilweise unter Denkmalschutz, die Reste der Kastanienallee unter Naturschutz.





Dicht daneben wird der Blick aufs Idyll inzwischen erheblich gestört. Seit 2006 wird dort gebaut. Zunächst nur Straßen und Gewerbe, inzwischen eben auch Wohnbebauung. Statt Ikea residiert dort jetzt Höffner, ein riesiger Baumarkt und zahlreiche weitere Märkte. Die Autobahnausfahrt existiert bereits, geplant sind ein S-Bahn-Halt und eine - sehr umstrittene - Erweiterung der Zufahrt zum Gut.


Nachgereicht - E wie Eifel

In Ermangelung einer Ortschaft nehme ich für das E eine ganze Region - die Eifel. Vielfältig und ich habe ja auch schon einiges über den Eifelurlaub geschrieben - also hier einfach noch ein paar Bilder und Eindrücke aus der Vielfalt, die wir erbet haben.










Nachgereicht - D wie Dachau

Ich bin völlig im Verzug mit dem Geographie-ABC, aber es begleitet mich die ganze Zeit im Kopf und deshalb werde ich jetzt ein bisschen nacharbeiten.

Dachau ist gar nicht weit - auch mit dem Fahrrad immer an der Würm entlang einfach zu erreichen. Schon ewig geplant, das auch endlich mal in die Tat umzusetzen und ein heißer und freier Sommertag vor vielen Wochen machte den Ausflug möglich. Die Fahrt ist wirklich sehr angenehm, immer am Fluß entlang, oft im Schatten, vorbei an zahlreichen Biergärten, die wir uns für den Heimweg aufgespart haben. Ab Karlsfeld wird es dann weniger attraktiv und wir waren froh, Dachau zu erreichen. Die letzte Hürde: der wahrhaft steile Berg zur Altstadt hoch. Doch dort erwartete uns eine erfreulich stille und kaum frequentierte Stadt, ein ebenso stilles Schloss und Schlossgarten, ein herrlicher, wenn auch leicht dunstiger Blick ins Umland und auf die Berge (vom Rathaus und vom Schlossgarten). Das ursprünglich vierflügelige Renaissance-Schloss und der Garten wurden im 16. Jahrhundert erbaut und ersetzten die vorherige Schlossanlage. Es wurde ein beliebter Landsitz des Münchner Hofes und erfuhr manche Umgestaltung, letztlich auch den Abriss dreier stark beschädigter Flügel durch Max-Joseph im 19. Jahrhundert.
Auch der Schlossgarten mit Obstgarten und Englischem Garten wurde mehrfach umgestaltet - die heutige Form verdankt er Friedrich von Sckell. Besonders fasziniert hat mich der alte Laubengang, der an dem heißen Sommertag dichten und kühlen Schatten bot.
Anschließend schlenderten wir noch durch die zauberhafte Altstadt mit ihren historischen Häusern.

 Schloss

 Wasserturm

 Ausblick Schlossgarten

Laubengang

Die Bilderausbeute ist leider mager, denn wir hatten nur den kleinen Foto dabei...