16.1.16

Gefärbt

Hat doch ein paar Tage gedauert, bis alles trocken war und ich Bilder machen konnte - bei eher bescheidenen Lichtverhältnissen. 










9.1.16

Heute

war Färbetag. Ich glaube es ist bald zwei Jahre her, dass ich das letzte Mal gefärbt habe. Letztes Jahr habe ich neue Farben dazu gekauft - und seither warten sie im Keller auf ihren Einsatz.

Es gab sozusagen den Zwang zu färben, denn ich habe mich mal wieder zum einem "Swap for scraps" angemeldet, Motto "Karneval".  Ich hätte natürlich auch einen Kammzug aus dem Fundus nehmen können, aber ich brauche mindestens 200g einer Färbung - und da kann ich mich mal wieder von nichts trennen.

Heute habe ich fast alles im Topf gefärbt und alles mögliche ausprobiert. Die Zeit verging wie im Flug und wenn nicht irgendwann meine Kreuz signalisiert hätte, dass es jetzt mal eine andere Haltung und Bewegung möchte, stünde ich vielleicht immer noch am Färbetopf.

Verwendet habe ich den großen Einkochtopf. Denn für den Induktionsherd habe ich nur wenige gute Töpfe, da kann ich keinen zum Färben abzweigen. Die Arbeitsfläche mit Folie auslegen, Topf anschalten - und los gehts. Zwei Seiden-Hankies wurden mit dem Pinsel bemalt, alles andere wanderte in den Topf. Ich habe einiges einfach in die Farbsuppe getaucht. Andere Kammzüge wanderten ins klare heiße Wasser und wurden dort bebuntet. Das mit dem Pulver zugeben hat mich nicht so überzeugt. Mir gelang es besser, wenn ich die Farbe schon anrührte und dann recht konzentriert an die gewünschten Stellen zugab. Allerdings haben fast alles Kammzüge noch weiße oder recht helle Stellen behalten - das Verfahren lässt sich also noch verbessern. Allzu viel rühren und drücken wollte ich nicht, damit nichts filzt.

Heute habe ich alles in der Maschine geschleudert nach dem Auswaschen. Das hat gut geklappt (alles in Beutel gepackt und noch einen Bettbezug mit in die Trommel). Anschließend alles ein bisschen aufgeflufft - ein paar wenige Stellen sind tatsächlich ein bisschen filzig geworden. Vielleicht war ich noch nicht vorsichtig genug.

Zu sehen gibt es noch nix. Es trocknet alles in der Waschküche - kein Fotoort, weder Licht noch Ambiente. Mit Glück kann ich morgen schon trockene bunte Kammzüge zeigen.


6.1.16

Fürs neue Jahr

Trotz meiner Überzeugung, dass der 1. Januar nicht zwingend alles neu macht und damit auch nicht zwingend der Startschuss zur Lebensumkrempelung ist, habe ich mir in den letzten Tagen des Jahres Gedanken gemacht, was mein persönliches Motto fürs neue Jahr sein könnte.

Jademond schreibt über das "Wort des Jahres" und hat mich damit angeregt darüber nachzudenken.
In den vergangenen Jahren haben wir fast immer mit Freunden Silvester gefeiert und dann irgendwann nach Mitternacht Engelskarten gezogen. Das gefundene Wort habe ich als Inspiration benutzt und es hat mich jeweils übers Jahr begleitet. Das fand ich wunderschön.

Es ist ja keine Festlegung auf ein bestimmtes Vorgehen oder eine bestimmte Handlung. Mit so einem Wort oder Begriff kann ich sehr offen umgehen, ihn hin und her wenden, überlegen, was er mit meinem Leben und Sein zu tun hat. So ergeben sich ohne großen Plan zahlreiche kleine Veränderungen.
"Ich habe genug" war zum Beispiel so ein kleiner Satz der übers Jahr hinaus gewirkt hat und immer noch wirkt. Das kommt mir bei soviel Gelegenheiten in den Kopf, betrifft meinen Konsum, den Umgang mit Hab und Gut. Auch immateriell - wovon habe ich genug, aber auch wo bin ich bedürftig.

In diesem Jahr haben der Beste Ehemann und ich ganz allein Silvester gefeiert, selbst gewählt und freudig. Nur wo sollte ich jetzt meine Jahresinspiration herbekommen? Und siehe da, beim drüber Nachdenken kam das Wort fast von allein zu mir.

2016 wird mich "Ordnung" begleiten.

Ich bin nicht sehr ordentlich und das bezieht sich auf alle Lebensbereiche.
Ein Teil wird also sein mehr Ordnung ins Haus zu bringen. Leichter wird das werden, wenn ich mich außerdem von einigen Dingen trenne (wo wir wieder bei "ich habe genug" sind).

Ordnung und Struktur will ich aber auch in meine Pläne bringen, meine Vorhaben und Ideen. Wie oft vergeht das Wochenende, für das ich so viele Ideen hatte, mit planlosem hier ein bisschen und da ein bisschen was wegräumen, lesen, im Netz unterwegs sein (ich schau nur schnell was nach und bleibe gleich eine Stunde dort hängen - das Ding heißt nicht umsonst Netz, es ist manchmal wie ein klebriges Spinnennetz für mich). Um dann am Sonntag Abend gestreßt zu sein, weil Gewünschtes und Notwendiges nicht erledigt ist.
Und so gern ich spontan wäre - dafür bin ich letztlich zu wenig entscheidungsfreudig. In dem schwierigen Entscheidungsprozess bleibt dann häufig die ganze spontane Idee auf der Strecke.

Auch größere Projekte wie: "ich könnte mal wieder Cellostunden nehmen" fallen dem planlosen und ungeordneten Alltag zum Opfer. Und diese ewig gestressten auf den letzten Drücker gemachten Vorbereitungen für Kurse, Weiterbildungen etc. Besser Arbeiten unter Druck ist zumindest in letzter Zeit eher eine Ausrede. Ich glaube ich würde mit weniger Druck und mehr Zeit tatsächlich zufriedener arbeiten können (und das ist doch eigentlich besser).

Für diese Ordnung brauche ich auch etwas anderes als meinen virtuellen Kalender auf Handy und Laptop. Der ist prima für meine Termine und den Abgleich mit der Familie. Für alles andere lässt er mich schmählich im Stich. Ich kehre also in diesem Jahr reumütig und freudig zu Papier zurück.

Ich bin gespannt und voller Erwartung, was das Wort "Ordnung" für Veränderung in mein Leben bringt und wie nachhaltig es wirken wird.