25.4.15

Und schwupps

ist Ende April. Die Zeit fliegt. Es scheint mir, als flöge sie in diesem Jahr noch schneller als sonst und mein Bemühen, inne zu halten, mehr den Augenblick zu leben und zu genießen kann den Flug nicht bremsen.

Und so ist der April vergangen:

Ich habe zum ersten Mal das Backnanger Wollfest besucht. Was für ein wunderschöner gelungener Tag.  In ausgesprochen netter Begleitung habe ich alle Stände mehrfach besucht, Garne befühlt und Farbenpracht bewundert, Herrn Leichtlen kennen gelernt und seine Spinnräder und anderen Drechselarbeiten bewundert - und am Ende dann tatsächlich Entscheidungen getroffen und Wolle gekauft.
Den ganzen Tag habe ich den Foto im Rucksack mit herumgetragen - und kein einziges Foto gemacht. Nur die Einkäufe kann ich euch zeigen.


Ein Lacegarn, von Spinnig Martha gefärbt, eine Merino-Seiden-Mischung - und das Blau ist deutlich dunkler als auf dem Foto und ein bisschen matt. Drin steckt eine Holznadel von Holz und Stein, die meine Strickjacke verschließen kann.


Wollerey-Garne wollte ich schon ganz lange mal befühlen und ich bin mit dem Vorsatz nach Backnang gefahren, dort Garn für ein Projekt auszusuchen und zu kaufen. Bei der ersten Runde war ich dann förmlich erschlagen von den Farben und Möglichkeiten. Mit Unterstützung meiner Begleiterinnen und von Frau Wollerey konnte ich eine Auswahl treffen und aus obigen Farben wird eine Kuscheljacke.

Außerdem habe ich noch ein paar Farben bei Tanja von spinnertundgewollt ausgesucht - und der Verführung ihrer Kammzüge widerstanden. Meine Kisten sind voll - ich muss einfach erst mal was verarbeiten, bevor ich wieder einkaufe.

Die Woche danach stand ganz im Zeichen Vorbereitung für das nächste Modul der Weiterbildung. Wie gut meine Kollegin und ich schon aufeinander eingespielt sind zeigte sich in der Leichtigkeit, mit der wir in ganz kurzer Zeit unser beider Vorbereitungen und Gedanken miteinander kombinierten und abstimmten. Und auch diesmal war es eine gelungene Zusammenarbeit und ein sehr befriedigendes Arbeiten. Das vorletzte Modul - ambivalente Gefühle zwischen - puh, geschafft! und schade, vorbei.



In der Bibliothek ist grad viel los - der April hat viele Veranstaltungen und Sondertermine. Er endet für mich nächste Woche mit einem Abenddienst bis 22.00 Uhr - XXL-Lernen - die Bibliothek bleibt Abends länger geöffnet, um AbiturientInnen ungestörtes Lernen zu ermöglichen. Ich bin schon sehr gespannt, ob und in welchem Umfang diese Angebot angenommen wird. 

Das Grüne ist fertig gesponnen und gezwirnt. Danach habe ich mir BFL und BFL/Seide in Natur aufs Rad geholt, also ungefärbt. Die Haptik ist einfach eine ganz andere und es spinnt sich auch anders als die gefärbten Garne. Auch schon fertig - je eine Spule gesponnen und miteinander verzwirnt. Und so habe ich noch gestern ein altes Schätzchen aufs Rad geholt - eine meiner ersten Kammzugfärbungen auf BFL/Seide. Sieht äußerlich ein bisschen verklebt aus, lässt sich aber wunderbar ausziehen und dünn spinnen. Ich hätte den Kammzug einfach nach dem Färben gleich ein bisschen auffluffen müssen - das war mir damals noch nicht klar. Ich hatte ihn nach dem Schleudern einfach auf die Leine gehängt zum Trocken. 




 Diese Wochenende steht ganz im Zeichen Spinntreffen - heute bei mir zum gemeinsamen frühstücken und spinnen und kardieren. Wie schön, dass das Wetter vormittags noch mitspielte und wir draußen kardieren konnten - ein kleiner Berg Unterwolle vom Collie, was für ein Flausch. Wir mussten grad schauen und aufpassen, dass die Windböen den zarten Flaum nicht davonbliesen.

Und morgen fahre ich nach Tutzing mit meiner Anna und spinne weiter an den Wasserfarben.

Dazwischen liegt schon wieder Vorbereitung für das letzte Modul der Weiterbildung, das sich mit Umgang mit Konflikten beschäftigt - spannend und herausfordernd. Ich freu mich drauf.


7.4.15

Ergebnisse

Zwei Wochen Urlaub - diesmal nicht dem Verreisen (bis auf die paar Tage Chiemsee) sondern dem Räumen, Verräumen und Handwerken gewidmet. Wobei ich meine Handarbeitstätigkeit jetzt mal zum Handwerk zähle.

Mein Zimmer wird ganz wunderbar. Und wenn das rote Sofa (eine sich endlos hinziehende Geschichte) endlich endlich das Weite sucht gibt es auch mal Fotos. Mit dem Sofa ist das schmale Zimmer einfach sehr beengt. Trotzdem lässt sich schon gut darin arbeiten. Und meine Bücher (Fachbücher für die Arbeit und das Hobby), all die Zeitschriften und ganz viel Hobbyzubehör sind ordentlich verstaut.

Ich habe den Platz auch gleich genutzt - zum Weben und Kardieren. Schön, wenn ich einfach alles stehen lassen kann. Und die Fusseln vom Wolle verarbeiten nicht im Essbereich herumfliegen.

Ich hatte mir von einer ebenfalls wollabhängigen Kollegin einen Webrahmen geliehen. Meine Vermutung, dass ich beim Schären und Bespannen schnell die Geduld verlieren würde hat sich nicht bestätig. Im Gegenteil - es machte sogar Spaß. Ich habe allerdings auch erst mal nur eine schmale Kette aufgezogen. Verwebt habe ich Sockenwoll-Reste. Meine ersten Versuche mit Schulwebrahmen zur Kinderzeit bekamen immer eine Sanduhr-Form. Das war meine zweite Befürchtung, dass ich es nicht schaffen würde ein einigermaßen gerades Webstück zu produzieren. Doch es gelang - der Rand war am Anfang zu locker und deshalb sehr unregelmäßig. so nach und nach traute ich mich ein bisschen fester anzuziehen - und gegen Ende hatte ich eine recht gleichmäßig und einigermaßen feste Kante.

So sieht das erste Stück aus.



Sofort habe ich mit dem Sparprogramm für einen eigenen Webrahmen begonnen. Und dann wurde auf ravelry schon zum dritten Mal in kurzem Abstand ein Webrahmen von Ashford angeboten - genau mein Wunschmodell mit einigem Zubehör. Das muss doch Schicksal sein - oder? Immerhin spare ich mir da einige Euros, auch wenn ich jetzt "nachsparen" muss.

Das Grün ist weitgehend fertig gesponnen. Ziemlich kräftige Farbe, vielleicht suche ich mir eine dämpfende Farbe zum kombinieren dazu. 



Die mit Krapp gefärbte Wolle vom letzten Frühjahr - ein ungeliebtes Lachsrosa - habe ich mit BFL, Glitzernylon, einem Hauch Grün und ein wenig Schappeseide zu einem Berg Batts kardiert. Zum ersten Mal habe ich so viel auf einmal und so einheitlich kardiert und einen vorher überlegten Plan verfolgt.



Und: meine Jacke "Aiolos" ist fertig! Gerade liegt sie zum Spannen und Trocknen aus - und es sieht so auf, als ob der untere Rand sich ein wenig beruhigt hat und nicht mehr umklappen will. Das Modell war toll zu stricken - die Anleitung sehr exakt und genau, leicht zu verfolgen. Und die Passform ist perfekt. Kann ich nur weiter empfehlen. Die  selbst gesponnene Wolle tat ein Übriges, dass ich dieses Strickwerk gar nicht mehr aus der Hand legen wollte - und so war sie jetzt nach dem Socken stricken für den Markt schnell fertig gestellt. Am Samstag will ich sie schließlich in Backnang ausführen! (Fotos folgen...)