9.12.18

Backen - Lust und Frust



Ich koche und backe gern. Am Liebsten mit Zeit, ohne Zeitdruck. Ich liebe es mit den Händen zu arbeiten und schneide, schnipsle, reibe und knete deshalb sehr viel per Hand und ohne Maschine. Kochen und Backen ist ein sensorisches Vergnügen - Geruch, Geschmack, Haptik.

Weihnachtsbäckerei gehört für mich zur Adventszeit, nicht weil wir unbedingt viele Plätzchen brauchen würden. Ich will einfach nicht auf den Genuss des Herstellens verzichten, den Duft nach Gewürzen, Buttergebäck, Schokolade, das Kneten des Teigs, das Ausstechen, Formen, die Wärme der Backstube. Auch nicht auf Speckbrot und saure Gurke, müde Beine und das Gefühl von Zufriedenheit am Abend vor vollen Plätzchendosen zu stehen. Und noch am nächsten Morgen zu riechen, dass gestern Backtag war.

Also backe ich auch dieses Jahr, obwohl wir selbst nur wenige Plätzchen essen, die Söhne alle woanders wohnen und nur ein Bruchteil des Backwerks an den wenigen Weihnachtstagen benötigt wird. Aber Plätzchen sind ja immer ein nettes Mitbringsel und Geschenk.

Stollen sind schon fertig, zwei in diesem Jahr - wer soll sie bloß essen? Einer nach dem alten Familienrezept. Er gelang meiner Oma und meiner Mutter - mir will er trotz reichlich Backerfahrung nicht so recht gelingen. Ich experimentiere noch. Dieses Jahr habe ich ihn mal rechtzeitig aus dem Ofen geholt, so dass er nicht so dunkel wurde - ist ja eigentlich gar nicht so schwer. Wieder hatte ich zunächst den Eindruck er sei noch viel zu weich und vielleicht nicht durch - einfach mal abkühlen lassen und siehe da, dann wird er auch fest. Trotzdem - er ist ein wenig flach.
Merken für nächstes Jahr: den Quark länger abtropfen lassen.
Der zweite Stollen musste sein, weil ich einfach mal noch was anderes ausprobieren wollte. Er ist noch nicht angeschnitten, ich bin gespannt...
Stellenkonfekt habe ich gleich noch mitgebackten zum Verschenken. Naja, ich bin nicht begeistert - das Rezept arbeitet mit Backpulver, Cranberries und Pistazien. Ich bin in diesem Fall wohl zu sehr von meinen Stollenerwartungen geprägt - schmeckt nicht schlecht, aber für mich nicht nach Stollen.

Heute gibt es Vanillekipferl. Das Rezept habe ich mir letztes Jahr als gelungen abgelegt. Dieses Jahr schmecken sie - irgendwie sandig, muffig. Ich glaube, letztes Jahr habe ich nur "glattes Mehl" - also unser in Deutschland übliches Mehl - verwendet, dieses Jahr wie im Rezept angegeben zum größten Teil Griffiges. Ob es daran liegt? Kann Mehl alt schmecken - es lag schon ein Jahr in der Schublade? Wie auch immer - kleiner Frust. Die Kipferl werden nächste Woche mit in die Arbeit wandern, dort kommt dann doch alles irgendwie weg.



Bewährt und wieder gut gelungen: Schoko-Schnee-KugelnMandel-Zimt-Kekse und das Spritzgebäck nach Omas Rezept. Wir mögen dieses besonders gern, weil die Haselnüsse so einen guten Geschmack geben.

250g Butter
250g Zucker
2 Eier
schaumig schlagen.
etwas Vanille (oder auch Vanillezucker / Vanilleextrakt)
375g Mehl (hier 550er)
125 g geriebene Haselnüsse
darunter rühren.
Etwa 1 Stunden kalt stellen.
Dann Gebäck aufs Blech spritzen (hier: mit dem Fleischwolf und Spritzgebäckvorsatz), evtl. noch einmal kühl stellen.
Backen bei 165 Grad Ober/Unterhitze, ca. 10 Min. bis die Spitzen sich leicht verfärben.
Anschließend in Zucker wälzen oder zur Hälfte mit Schokolade glasieren
(ergibt ca. 4 Bleche dicht belegt)




Schokoladenbrot, Linzer Sterne und Spitzbuben müssen auf jeden Fall noch gebacken werden. Der Advent ist mal wieder zu kurz für alle Pläne und in diesem Jahr auch recht voll gepackt mit Chor, Arbeit, Verabredungen. Eigentlich alles wie immer...

1 Kommentar:

  1. ....ach wie schön dich mal wieder zu lesen....und die tollen bilder anzuschauen....ich rieche förmlich die leckern plätzchen....dir einen gesegneten advent
    lg
    anette

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