19.5.22

Århus und Kopenhagen

 Auch auf dem wenig romantischen Parkplatz am Hafen ließ es sich gut schlafen. Und so starten wir gut ausgeruht und bei wolkigem Himmel ziemlich früh zum DOKK1. Der Beste Ehemann ist ja nicht so bibliotheksaffin wie ich, aber denoch beeindruckt. Architektonisch gelungenes Gebäude, auch wenn der Eingangsbereich ebenderdig eher wie eine Tiefgarageneinfahrt wirkt. Von allen anderen Seiten aber spektakulär. Beinm Eintreten ein großer offener Raum, so früh ist die Information noch unbesetzt und wir lassen uns einfach mal durhs Gebäude treiben. Die Funktionen der offen gestalteten Räume sind gut erkennbar, alle offen miteinander verbunden und trotzdem sehr klar. Bücher gibt es jede Menge, wie wir das ja immer noch in einer Bibliothek erwarten. Aber daneben so viele andere Räume und Möglichkeiten. Eine Fülle von Arbeitsplätzen, Sitzmöglichkeiten mit und ohne Tisch, teilweise an großen Fensterfronten und mit Ausblicken auf die Stadt, das Hafenviertel, das Außengelände der Bibliothek. die Kinderbibliothek hat einen abgetrennten Indoor-Spielplatz, einen abgetrennten Raum für Kindergruppen. Es gibt so eine Art Reha-Bereich, ein FabLab mit allen möglichen Geräten, Arbeitsstudios für Einzelpersonen, Gruppen. Ein bestens ausgestattete Bühne, Probenräume und vieles mehr.

Wir nutzen den großen offenen Bereich mit Gruppen- und Einzelarbeitsplätzen und Blick auf die Stadt um zu arbeiten - WLAN gibt es natürlich auch, ebenso reichlich Steckdosen.







Mittags klart es auf, der Himmel wird blau. wir stromern noch ein wenig durch die hübsche Stadt, aber bald ist uns wieder nach mehr Natur und weniger Menschen und wir brechen auf, nur ein paar Kilometer bis nach Norsminde. Dort gibt es einen kleinen feinen Stellplatz am Yachthafen, bestens ausgestattet mit beheizten und sauberen Sanitäranlagen sowie Ent- und Versorgung. Denn so autark wir uns auch fühlen - wir müssen unser Abwasser entsorgen und wieder Wasser auffüllen. Das geht nicht überall, manchmal ist die Suche gar nicht so einfach. 



 
 
 

 
 
Wir waren die Einzigen, die dort übernachtet haben - sonst waren nur ein paar bootsbesitzer da, die an ihren Booten gearbeitet haben. und wir konnten tatsächlich mal draußen sitzen, sowohl Abends als auch Morgens.

Am nächsten Tag auf nach Kopenhagen. Es geht über die erste große Brücke über den Storebaelt. Das ist scon wirklich beeindrucken, wie sich diese Hängebrücke über das Meer spannt - sie gehört zu einer der größten der Welt. 
 

 

Am späten Nachmittag kommen wir in Kopenhagen an und entscheiden uns wieder für einen Stellplatz am Yachthafen. Liegt am Stadtrand, Nähe des Flughafens (der aber so gut wie nicht zu hören ist). Hier sind wir nicht allein - er ist schon gut besucht, obwohl wir ja in der Randsaison unterwegs sind. Aber in Kopenhagen ist wahrscheinlich immer Saison. Ich bin total verschnupft, der Test sagt aber Coronafrei. Also starten wir am nächsten Tag zu einem Stadtausflug. Wir nehmen, den Bus um schon unterwegs ein bisschen von der Stadt zu sehen - aber wir fahren quasi nur durch Stadtrandgebiet bis kurz vor Christianshavn. Dort steigen wir aus und erlaufen uns das Stadtviertel. Hmm, ganz nett, aber wir haben uns mehr erwartet - vielleicht haben wir nicht die richtigen Ecken erwischt? Also weiter über den großen Kanal ins Stadtinnere. Zuerst kommen wir am Christiansborg Slot vorbei und ziehen wieter in die Fußgängerzone mit vielenhübschen Straßen. Zwischendruch ein Stop im Cafe Europa mit bemerkenwertem Zimtkringel. Dann Schloß Amalienburg und wieder am Kanal entlang mit Blcik auf die neue Oper, das Stadttheater, dann durch Nyhavn mit den bunten Häusern. Hier ist es richtig richtig voll und eng gedrängt. Ich bin mittlerweile echt groggy, die Erkältung schlaucht mich. Also allmählich auf den Rückweg, wieder durch einige schöne Straßen zurück zum Christiansborg Slot. Wir wollen ein andere Buslinie ausprobiern, die dann hier nicht fährt, aber vielleicht an der nächsten Station - auch nicht. Einige Stationen weiter kreuzen wir wieder die Metro, die wir dann auch nehmen. Einigermaßen erschöpft steige ich in unseren Van - nach immerhin 18 200 Schritten.
 
Stellplatz am Yachthafen


 
 
Sieht der Baum nicht aus wie eine Figur?

Christianshavn

 


Zimtkringel und grüner Tee

 
 
Amalienburg

Blick auf die neue Oper






Nyhavn

 


Es ist noch Zeit, um weiter zu fahren. Die nächste große Brücke hinüber nach Schweden. Ich habe mir extra ein paar Folgen der Serie "Die Brücke" heruntergeladen und noch gar nicht geschaut...
 
In Schweden suchen wir noch nach einer Prepaid-Karte für unser WoMo-eigenes WLAN. Und als das geklappt hat nach einem Stellplatz. Gar nicht so einfach hier an der Südküste. Wir fahren schließlich bis Ystadt und stehen da ganz okay neben einigen anderen am Stadtrand mit Blick aufs Meer.




5.5.22

Verreisen

 Welchen besseren Anlass gibt es das Blog wiederzubeleben als eine große Reise? 

Es braucht keine große Rückschau, was in den letzten beiden Jahren war. Vielleicht ist es gut zu wissen, dass wir mittlerweile ein Wohnmobil besitzen, einen Knaus Boxstar, klein und knuffig, mit gerade genug Platz für uns zu zweit.




Mehr Platz auf jeden Fall als im Kangoo und mit Wasser, Strom und Bad sind wir außerdem sehr autark und unabhängig(er) von Camping- oder Stellplätzen. Das gefällt uns sehr. Trotzdem ist mir der Abschied von unserer kleinen Campingbox "Vanessa" letztes Jahr recht schwer gefallen. 

Nach wie vor sind wir recht einfach ausgestattet unterwegs, so arg viel Platz ist ja nicht in so einem 540cm langen Kastenwagen. Das ist aber auch das, was wir so sehr mögen. Auf Reisen ist weniger definitv mehr.

Wir haben schon ein paar Fahrten unternommen, in Deutschland vor allem, und im Februar nach Frankreich. Doch jetzt haben wir sechs Wochen Zeit und sind unterwegs in Skandinavien. Wir haben eine grobe Vorstellung, wie wir fahren wollen und dann werden wir sehen, was uns festhält und wo es uns hintreibt.

Seit 1.5. sind wir jetzt unterwegs, einmal von Süd nach Nord durch Deutschland, über Husum und Niebüll nach Dänemark. Ein Stück die Westküste entlang bis nach Ringköping und dann quer durchs Land zur Ostsee nach Århus. Wenn wir schon in Dänemark sind will ich unbedingt DOKK1 besuchen. Und hier sitze ich jetzt in dieser wirklich ganz besonderen Bibliothek und schaue durch ein Panoramafenster auf den Hafen mit Kreuzfahrtschiff, die Universität und eine sehr moderne Skyline hinter dem Hafen. Ich bin beeindruckt von der Atmosphäre hier im Haus. Gar kein Problem - zumindest heute - wie die Bereiche sich mischen und ineinander übergehen. Irgendwo findet sich immer ein ruhiges Fleckchen, aber auch hier in diesem offenen Bereich mit Gesprächen und Kinderspiel im Hintergrund lässt sich arbeiten. Alles vollkommen unaufgeregt, die Menschen wirken entspannt und alle sind freundlich. Die Bücher sind tatsächlich im Hintergrund und stehen recht gedrängt. Mir gefällt es, könnte mir gut vorstellen in so einer ganz anders konzipierten Bibliothek zu arbeiten - Informationen teilen, nicht nur über Bücher. Würde mir Spaß machen.

Zurück zur Reise. Hier kommen noch ein paar Bilder der ersten Tage unterwegs sein. 

Stopp in Husum für Fischbrötchen. Für mich Krabbenbrötchen. Seht ihr die Möwe, die schon auf herabfallende Krabben wartet?

Losgefahren sind wir bei trüben Himmel um hier bei strahlendem Blau anzukommen. Wir stehen gleich hinterm Deich, neben uns Schafe und jede Menge Wildgänse.

Nordische Weite

 
 



Über die Grenze

Nach Rømø wollte der Beste Ehemann auf jeden Fall. Ein Strandnachmittag, im Windschatten des Wohnmobils konnten iwr auch ganz gut sitzen. Sonst nur mit dicker Jacke, der Wind ist einfach noch ziemlich eisig.

Wir haben Ribe besucht, aber es war schon zu spät am Nachmittag und die Stadt wie ausgestorben. Wir suchten einen Schlafpaltz in der Nähe - gut gefunden, oder?


Auf dem Weg quer durchs Land haben wir mehr durch Zufall einen Aussichtspunkt auf der Karte entdeckt. Ein kurzer Spaziergang dorthin und ein wunderbarer Bick über Jütland und das Seengebiet. Und hier war es mal richtig warm.

In Århus angekommen und den kostenlosen Stellplatz am Hafen genommen. Nicht romantisch, aber praktisch, weil alles fußläufig zu erreichen - DOKK1 und die Innenstadt.




Was für eine tolle Architektur  - das ist die Universität




4.6.20

Urlaub - unterwegs und draußen

Am Dienstag immer noch herrliches Wetter und Hoffnung auf weniger Menschen unterwegs. Wir gehen auf die Denkalm über den Keilkopf. Unschwierig, überwiegend auf Forstwegen, nur zum kleinen Gipfel geht's über Pfade. Stellenweise steil - unsere mangelnde Kondition ist da spürbar. Unterwegs sind wir nur wenigen Menschen begegnet, auf der Denkalm saßen dann schon Leute, aber es war sehr beschaulich. Herzricher Blick, ein Speckbrot und dann ein rascher Abstieg - kleine Tour für uns Ungeübte, mit schönem Panorama.






Gestern, am Mittwoch dann Enkel-Tag. Wir machen einen Ausflug in den Stadtpark mit Picknick und Spielplatzbesuch. Das Kind schläft eine Zeit lang im Radlanhänger. Wieder daheim noch planschen in der alten Zinkwanne und eine weitere Brotzeit. Enkeltage sind immer ein Genuß, es ist so eine Freude mit ihm Zeit zu verbringen.

Den vielleicht letzten schönen Abend des Urlaubs beim Lieblingsitaliener im Garten verbracht. Richtig gut gegessen, Freunde getroffen und lange zusammen gesessen.



Immer noch Urlaub - im Garten

Der Beste Ehemann wurde unruhig und wollte raus. Ich lieber nicht am Pfingstmontag, im Umfeld der großen Stadt sind da doch eher Menschenmengen unterwegs, die ich nicht so schätze. Ich schlug erst mal einen Spaziergang mit meiner Mami vor. Unterwegs zu ihr hangelte ich mich von einer Radlerkolonne zur nächsten - nein, echt keine Lust für einen Ausflug ins Umland. Wir gingen den üblichen Weg über den Friedhof am Grab meines Vaters vorbei, am Hang entlang und dieses Mal über die  Wiese in den Wald. Meine Mutter sieht ja ziemlich schlecht, trotzdem wollte sie den Trampelpfad durch den Wald nehmen, bis wir wieder auf dem Teerweg landeten und zurück zu ihr nach Hause gingen. Ein langer Spaziergang und bis zum Teerweg waren wir auch ziemlich allein. Dann - ihr ahnt es - Rad an Rad auf dem Ausflug in den Wald 😬.

Ich genieße an solchen Tagen lieber mein Zuhause und den Garten. Auch dieses Jahr starte ich wieder voller Elan in einen neuen Gartenalltag. Topfe um, pflanze neu in Töpfen und Schalen. An das kleine ganze Gartenstück traue ich mich nach wie vor nicht so recht ran. Doch dieses Jahr muss zumindest ein bisschen was passieren - der alte Kompost ist zusammengebrochen und nach Monaten ohne wollen wir doch wieder einen neuen anlegen. Der Gartenzaun löst sich auch immer mehr auf, wenn alles gut geht wird im September ein neuer gesetzt. (Gar nicht so einfach jemanden zu finden, der für 6 Meter Zaun vorbei kommt). Auch das Gartenhaus hat sein Verfallsdatum erreicht und soll noch im Herbst ersetzt werden. Am neuen Zaun entlang werden dann Büsche gepflanzt - auf jeden Fall eine niedrige Felsenbirne - Wunschbusch seit vielen Jahren.

Ich liebe mein Etagenbeet - heuer wachsen die Erdbeeren toll.



Der Mittlere Sohn hatte sich ein Hochbeet gekauft, hat aber jetzt gar keinen Balkon mehr. Das hat noch Platz gefunden - und ich probiere mal mit Gurke, Zucchini und Bohnen herum. Diverse Kräuter in diversen Töpfen und meine geliebten Schnittlauchblüten. Ich habe immer einen Schnittlauch zum Blühen und einen zum Ernten. Dazu kommen noch 8 Tomatenpflanzen, die sich sehr unterschiedlich entwickeln. Auf jeden Fall aber alle Blattlausmagneten sind. Die Marienkäferlarven kommen morgen mit der Post - ich bin gespannt.

Mittlerweile blüht die Gurke und die Bohnen haben gekeimt...
                                     

Auch die Bienen und Hummeln lieben die Blüten


Die duftende stachelige alte Rose



1.6.20

Urlaub Tag 5 bis 8

Und da ist es - das Urlaub-daheim-Syndrom. Schon weiß ich nicht mehr, womit ich meine Tage gefüllt habe, hab ich nichts geplant und mich treiben lassen.

Der Donnerstag war so ein Tag der damit begann, dass ich mich durchs Netz geklickt habe, ohne Ziel und Sinn. Der Rest - ein wenig Lesen, am Shawl stricken und ein anderes Masken-Modell nähen.

Am Freitag sind wir nach Eichstätt gefahren, den Mittleren Sohn besuchen. Ich hatte mal wieder kaum geschlafen in der Nacht, war also eher ein Tag für kleine Dinge. Wir waren am Figurenfeld, das wir letztes Jahr auf unserer Wanderung nur im strömenden Regen gesehen haben. Durch die Stadt geschlendert, gespielt, Essen gegangen - ein sehr schöner Tag. Weil es so kalt war haben wir unseren Plan irgendwo im Auto zu übernachten aufgegeben und sind abends wieder nach Hause.








Samstag - ja, es war richtig kalt. Auch im Haus. An solchen Tagen wünsche ich mir einen Kaminofen. Mich fröstelte es den ganzen Tag. Mein Laptop wollte sich nicht mehr ins richtige WLAN einloggen - ärgerliche Suche nach der Ursache. Einkaufen. Lesen. Wäsche. Bügeln.

Am Sonntag hatte ich etwas mehr Elan. Endlich habe ich Bananenbrot Blondies gebacken - das Rezept liegt schon seit Wochen hier. Brot gebacken und Baguette-Teig angesetzt (ruht für 48 Stunden im Kühlschrank). Gefüllte Paprika gekocht. Endlich wieder im Garten gesessen und gelesen, zwar mit dicker Jacke, aber immerhin. Und "Peterloo" fertig gesponnen. So dass ich Abends noch was Neues aufs Spinnrad nehmen konnte - "Gold", auch aus dem Time Travellers Club von hilltopcloud.