15.8.11

Mondscheinfahrt

Ich hatte noch ein Geburtstagsgeschenk gut - eine Mondscheinfahrt auf dem Starnberger See zum Buchheim-Museum, dort ein Sektempfang, eine Führung durchs Museum und ein Essen vom Buffet.

Wir hatten einen der raren recht warmen Sommerabende erwischt und damit eine wunderbare Hinfahrt bei abendlichem Licht, klarer Sicht auf die Berge und konnten ohne Jacke (!) draußen sitzen. Die schenkenden Nachbarn und der Beste Ehemann haben mich begleitet und da schmeckten Freibier und Breze gleich noch mal so gut.



Das Museum habe ich schon oft besucht und ich liebe es sehr. Dort finden sich ja nicht nur wunderbare Expressionisten, sondern auch weitere Sammlungen Buchheims - die Blätterbilder seiner Frau, Paperweights, Volkskunst und eigene Werke. Abwechslungsreich und ansprechen präsentiert und einem gelungenen Museumsbau. Dort waren wir also jetzt in kleiner Gruppe mit zwei Führerinnen unterwegs - und wir haben eine hervorragend zu uns passende erwischt, die sich nicht in endlosen kunsthistorischen Details verlor, sondern Bezüge herstellte, über Zeit- und Lebensumstände des Sammlers und der Künstler berichtete, neue Perspektiven und Blicke auf Bilder und Sammlerstücke ermöglichte. Das alles mit Verve, Witz und großer Authentizität - ich hätte ihr noch viel länger zuhören und folgen wollen. Viel zu schnell schon kam Zeit für das Buffet. Den Rückweg zum Bootssteg fanden wir im Licht des Vollmonds, der uns dann auch auf der Rückfahrt stetig begleitete - und trotz dem hell erleuchteten Himmel haben wir Sternschnuppen gesehen.



Das Partyschiff mit der Ü30-Party - wir waren froh, dass wir nicht so hell erleuchtet und laut unterwegs waren.

Ein gelungener Nachschlag auf das ja ebenfalls schon sehr gelungene und genossene Geburtstagsfest.

Gelesen

Ingrid Strobl: Ein Raum für mich. Wo Frauen zu sich selbst finden.
Das Bedürfnis nach einem eigenen Raum in unserem Haus treibt mich immer wieder mal um - auf der Suche nach der Möglichkeit des Rückzugs, dem Bedürfnis, mal eine Tür hinter sich zumachen zu können und das nicht nur auf der Toilette oder beim Besuch der Badewanne, sondern in einem Raum, den ich für mich gestaltet habe. Dabei hin und her gerissen zwischen der Sehnsucht nach diesem Raum und dem Bedürfnis meinen Kindern diesen Raum nicht vorzuenthalten. Geboren aus der eigenen Erfahrung, auch als Jugendliche das Zimmer mit der Schwester teilen zu müssen und ständig auf der Suche nach Rückzugsmöglichkeiten zu sein. Da fiel mir dieses Buch in die Hände. Die Autorin versammelt darin die Aussagen von Frauen zwischen 16 und 68 Jahren, die sie zum Thema interviewt hat. Vor allem in den ersten Kapiteln zu Kindheit und Jugend und dem ersten eigenen Zimmer nach dem Auszug von zu Hause fand ich mich wieder - es tut doch immer wieder gut, festzustellen, dass man mit Erfahrungen und Empfindungen nicht allein ist. Für die späteren Jahre gab es für mich nicht viel zu entdecken, auch da überschneiden sich manche Erfahrungen. Aber es gab wenig Neues zu entdecken und auch wenig Inspiration, wie ich innerhalb einer Familie Räume finde. Fazit - ganz nette Lektüre, angenehm zu lesen, hat mich aber auf dem Weg zum eigenen Zimmer nicht wirklich weiter gebracht.

Amor Towles: Eine Frage der Höflichkeit.
Auf dem Buch als "Gesellschaftsroman à la Fitzgerald" angekündigt - was ich nicht wirklich beurteilen kann, da ich nicht so eine Kennerin Fitzgeralds bin. Die Geschichte spielt in den 30er Jahren in New York - eine Junge Frau erzählt ihre Erlebnisse eines Jahres mit Freundschaft, Liebe, Arbeit und Feiern. Ich fand es gut und flüssig zu lesen, atmosphärisch und schlüssig. Ich konnte mich gut in Lebensgefühl und Personen einfühlen - eine angenehme Lektüre für einen verregneten Tag.

7.8.11

Regen-Sonntag

Fast versöhnt mit dem laut plätschernden Regen - schenkt er mir doch den Tag drinnen, den ich dringend brauche um die immensen Berge gewaschener Wäsche den Schränken zuzuführen. Und Zeit für ein neues Strickprojekt, das schon lange auf der Lauer liegt. Und für eine Runde spinnen. Und für das interessant beginnende Buch "Ein Raum für mich". Ein Lümmeltag in Jogginghosen und gemütlich zu verrichtenden Tätigkeiten.

Es wird ein spätes Frühstück geben, in dem der Jüngste Sohn vielleicht ein bisschen von seiner Woche im Zeltlager erzählen wird. Aber das weiß man nicht so recht - und bedrängen darf man ihn da nicht, sonst mag er gleich gar nicht erzählen. Jedenfalls haben wir gestern auch den Kühlschrank wieder gefüllt mit den dingen, die die Söhne gerne essen, denn der Mittlere kommt auch heute Abend zurück von seiner Reise.

Gestern übrigens hat der Sommer vorbei geschaut - weshalb es griechisches Zitronenhuhn aus dem Ofen zum Abendessen gab, das ich leider nicht im Bild festgehalten habe. Es sah wirklich verführerisch aus - duftete und schmeckte unvergleichlich. Ein Rezept, das irgendwie in Vergessenheit geraten war, aber jetzt wieder sicher wieder öfter in den Ofen kommt:

Hühnerteile (Brust mit Knochen und Beine bei uns) kräftig würzen und auf dem Blech bei 180-200 Grad in den Ofen schieben. Derweilen etwa 1 Kilo Kartoffeln (mehlig, wenn vorhanden) und etwa 500g kleine Zwiebeln schälen und vierteln. Vier Zitronen auspressen, Saft mit der gleichen Menge Olivenöl auffüllen, Salzen, Pfeffern etwas Knoblauch dazu. Das Gemüse mit der Marinade in einer Schüssel mischen, dann alles zu den Hühnerteilen aus Blech geben, dabei die Marinade zunächst etwas zurückhalten und dann über die Hühnerteile gießen. Die Hühnerteile brauchen insgesamt etwa 90 Minuten, dem Gemüse reichen 45-60 Minuten. Wer mag bröckelt am Ende Schafskäse darüber und etwas Petersilie. (Und ich erinnere mich - wir haben früher auch gerne noch Karotten und Zucchini mit aufs Blech gegeben)

2.8.11

Sommerabend

auf der Terrasse - die sind ja in diesem Jahr echt dünn gesät. Beim abendlichen Gang durch den Garten reife Brombeeren gefunden und entschieden, den Himbeeren noch einen Sonnentag zu gönnen. Währenddessen beisst mich eine Ameise in den Zeh - immer wieder für einen Schmerz gut diese winzigen Tierchen, die unseren Rasen bewohnen.

Den Mittleren Sohn knapp - sehr knapp für die Menge des zu beherrschenden Gepäcks - zum Zug gebracht. Der hatte dann eh Verspätung, was erst mal entspannt, aber dafür das Umsteigen spannend macht. Jedenfalls bin ich froh, dass ich nicht mit gewichtigem Koffer und schwer beladener Sackkarre umsteigen muss.

Der Beste Ehemann und ich sind jetzt sozusagen verwaist für den Rest der Woche. Und hoffen noch auf mehrere schöne Sommerabende, denn die Tage sind mit Arbeit ausgefüllt.

Für morgen habe ich heute schon fleissig vorgebacken und hergerichtet: verschiedene Quiches und eine Käseplatte zum Einstand in der Bibliothek. Denn morgen ist wieder 10-Stunden-Tag mit Laden ab 7.30 Uhr und dann nahtlos die Bib mit Gesamtsitzung und dann den üblichen Betrieb. Mein Kopf ist voll voll voll mit den verschiedenen Vorgängen und ständig bemüht Logik und Ordnung in dieselben zu bringen. Unterstützt von einem mittlerweile gut gefüllten Notizbuch. Es ist echt anstrengend, weil immer noch so viel Neues kommt, aber es macht auch riesig Spaß.

Jetzt aber Entspannung mit einem Glas des unglaublich guten Rosé, den der Laden neuerdings verkauft und einfach nur dem Himmel beim dunkel werden zuschauen und der Amsel zuhören.