17.3.16

Zwei Neue

Bei ravelry bin ich über die Notiz gestolpert: wir haben jetzt eine website.
Herr Hummel baut Spindeln, sehr schöne Spindeln. Beim Spinntreffen hatte ich schon welche bei der Arbeit beobachtet und in die Hand genommen - wirklich sehr schöne Werkzeuge. Trotzdem - die Wege die Spindeln zu erwerben waren eher verschlungen und eigentlich brauch ich gar keine neue Spindel. Aber mal auf die website schauen...

Unter den besonderen Spindeln versteckte sich eine Lektüre. Der Finger war auf dem Bestellknopf bevor ich überhaupt richtig drüber nachdenken konnte. Eine spinnende Bibliothekarin braucht eindeutig eine Spindel, die Lektüre heißt.



Der Wirtel besteht aus alten Zeitungen, die auf einem Holzkern aufgebracht sind. Zauberhaft. Und sie dreht ausdauernd und schnell, spinnt ein dünnes Fädchen. Mit 30g absolut noch in meinem Wohlfühlgewicht. Ich vergesse sie gerade wieder, denn sie wird ein Geburtstagsgeschenk sein.

Nach dem Spontankauf stöberte ich noch ein bisschen auf der Seite, verließ sie, kehrte später noch einmal zurück und bestellte mit Bedacht eine weitere Spindel. Schimmernder Goldregen. Dafür verlässt mich eine Spindel aus dem Matthes-Haus. Ein Spindeltausch quasi. Auch die Goldregen-Spindel spinnt wunderbar und kommt sofort zum Einsatz.



Der Service ist übrigens ebenso prima wie die Qualität der Spindeln. Die Lieferung kam blitzschnell an und die Spindeln waren liebevoll und sicher verpackt.




16.3.16

Spannung und Entspannung

Meine Wochen sind grad sehr abwechslungsreich. Ich arbeite viel und habe viele Termine ganz unterschiedlichen Inhalts. In der Bib habe ich Aufgaben dazu übernommen und jetzt stapelt sich irgendwie grad alles gleichzeitig und will erledigt werden.

Die Klassik-CDs bekommen eine Inventur und neue Zuordnungen. 
Die Reiseführer haben überwiegend grad keine Saison - die ideale Gelegenheit den Bestand mal prüfend durch meine Hände gehen zu lassen. 
Wenig und nicht genutzte Medien aus den von mir betreuten Sachgebieten werden aussortiert. Medienpädagogik ist das Trendthema, in und an dem wir uns gerade fort- und weiterbilden. Das frisch erfahrene und erlebte will jetzt auch umgesetzt werden.
Daneben und dazwischen meine Zeit an der Info und Auskunft (die ich nicht missen möchte, ich mag diesen Teil meiner Arbeit sehr); neue und frische Literatur auswählen; und nicht zuletzt die neu gekauften Bücher wenigsten einmal durch die Hände gehen lassen...

Die letzten beiden Wochen war ich besonders viel unterwegs auf Terminen, Sitzungen und Weiterbildungen. Und dann wird mir die Zeit besonders kurz - und ich rudere ein wenig angestrengt durch Liegengebliebenes und Aufgeschobenes.

Ich brauche eine Pause. Das habe ich mittlerweile gelernt, dass es nix und niemandem nutzt, wenn ich pausenlos arbeite. Ich werde ungeduldig und ungenau. 

Da kommt es doch grade recht, dass die gemachten Überstunden auch abgefeiert werden müssen. Die Arbeit auf demSchreibtisch wird zwar nicht weniger, aber ich kann mich daheim mit Buch, Hörbuch und meinen Handarbeiten entspannen. 

So spinne ich weiter an meinem grünen Faden. 
Und hole neue Projekte auf meine Nadeln, denn es kommen einige Babys die ich bestricken darf.

Ein Mützchen ist schon fertig: garter ear flap hat


Ein nettes Mützchen. Schnell gestrickt - hier aus einem Baumwollgarn für ein Sommerbaby. Und eine wunderbare Möglichkeit übrig gebliebene Einzelknäuel zu verstricken.

Ein übriges halbes Knäuel Sockenwolle sollte für dieses Jäckchen reichen - ein newborn vertebrae. Das Jäckchen besteht praktisch nur aus Rückenteil und Ärmeln und wärmt so das Neugeborene, das gerade auf dem Bauch der Mama ausruht oder schläft. Ich habe gerade die Ärmel abgeteilt - viel ist noch nicht zu sehen.


Und noch weniger ist hier zu sehen - das wird eine Hose für das Baby und dazu habe ich mal in meinem Wollmeisen-Stash gekramt und dieses schöne Grün gefunden. 


Die Anleitung ist von Marte Helgetun, einer norwegischen Designerin, deren Buch auch auf Deutsch erschienen ist. Daher auch der ungewöhnliche Name der Hose:  Sidrompabukse. 



9.3.16

Auf den Ohren

Bei den Spinnereien und Strickereien höre ich gerade ausdauernd und mit Vergnügen die Krimis mit Sebastian Bergmann.

Es ist keine leichte Kost, ich brauche tatsächlich Geduld, denn die Handlung geht nicht sehr zügig voran. Es gibt viele Schleifen, Umwege, psychologische Betrachtungen. Und Sebastian Bergmann ist alles andere als ein sympathischer Zeitgenosse.
Mich fesseln die Krimis dennoch und ich mag auch den Sprecher Douglas Welbat.

Möglicherweise macht auch der Spaß am Hören einen Teil meiner Ausdauer am Spinnrad aus.

März

Der März begann mit einer gut gefüllten und streng durchorganisierten Woche, die ich wie immer ein wenig gestresst angetreten habe. Wenn die ersten Hürden erfolgreich genommen sind entspanne ich mich immer ein wenig. Und wenn ein Termin den anderen jagt vergehen die Tage ja auch sehr schnell. Verlassen habe ich die Woche dennoch angeschlagen und die jetzige dann mit einem ausgesprochenen Schlafdefizit begonnen. Durchwachte Nächte hatte ich jahrelang nur vereinzelt, die momentane Häufung ist wohl Wechseljahrebedingt.

Das Wetter lässt uns grad ein bisschen im Stich, selbst wenn die Sonne sich mal zögerlich zeigt ist es richtig kalt. Gestern gab es noch mal heftige Schneegestöber und trotz der blühenden Schneeglöckchen und Krokusse in der Wiese zeigen sich die Tage meist sehr grau. Ich spinne ein bisschen Frühling und die Farbe zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Der erste Strang ist fertig gezwirnt und abgewickelt. Leider ist die Haptik immer noch ein wenig die einer Schnur - mal schauen, was ich da noch tun kann. Aber die Farbe .... wunderschöne grüne Schattierungen.



Das Verspinnen der Wichtelfasern aus dem Advent zieht sich. Ich sitze einfach doch deutlich mehr am Spinnrad als ich die Spindel benutze. Die ersten zwei Kammzugstücke sind aber inzwischen verzwirnt und das sieht so aus:


Es sind nur 25g, sind ja immer nur kleine Kammzugstücke. Angelachtes Projekt dafür: ein kleines Tuch mit einer ruhigen Grundfarbe (grau?) und farbigen Einsprengseln. 

Gestrickt habe ich auch ein wenig.

Ein Paar Socken für eine Freundin sind fertig. Ist ja  immer noch mein beliebtestes Zwischendurch- und Mitnahm-Projekt sie in paar einfach Socken. Meine Schublade quillt allerdings inzwischen über und ich freu mich immer, wenn ich nicht für die Vorratskiste sondern für jemand Bestimmten stricken kann.


Die Farben gefallen mir richtig gut, es ist ein lang gehütetes Garn von Lana Grossa.

Ein kunterbunte Mütze ist fertig geworden, die ich noch nicht zeigen kann, denn die Anleitung wird erst veröffentlicht. Das war ein großer Strickspaß!

Und gerade nadle ich an Minna, einer freien Anleitung von SpinningMartha, die sie zum Backnang Wollfest 2014 entworfen hat. Das Garn ruht auch schon einige Jahre in meinen Kisten. Ich habe es selbst gefärbt und es gefällt mir ganz gut, wie die Farben sich im Gestrick zeigen.


Noch kann man nicht so recht sehen wie die From werden wird - es soll mal asymmetrisch halbrund enden. Ich denke ich werde ein paar Zunahmen mehr stricken, als in der Anleitung vorgesehen, denn ich habe den Eindruck mit der vorgeschlagenen Maschenzahl wird es bei mir wieder nur so ein kleines Halstuch. Ich hätte aber gern mal ein größeres Tuch und genug Garn ist auf jeden Fall da. 

Geht mir häufig so, dass meine Strickstücke kleiner werden, als die Anleitung beschreibt. Bei Babykleidung habe ich da schon große Überraschungen erlebt. Liegt vielleicht daran, dass ich ein recht dichtes Massenbild bevorzuge und deshalb im Verlauf dann fester stricke. Maschenproben mach ich nicht immer - bei Tüchern ist mir das oft zu mühsam. Aber selbst bei übereinstimmender Maschenprobe ist es mir schon passiert, dass das fertige Mützchen nachher nur auf einen Puppenkopf passte.