Welttag des Buches - und auf meinem Blog gabs da noch nie was dazu. Lesestoff vermitteln, wenn möglich auch Lesefreude ist mein täglich Brot. Ich habe also quasi jeden Tag einen Buchtag.
Aber heute nehme ich mal die Frage von Frau Frische Brise auf: Was bedeuten Bücher für dich?
Ich bin mit Büchern groß geworden - meine Eltern haben viel gelesen, im Haus waren Bücher verteilt und es wurden stetig mehr. Mein Vater hat mir Geschichten erzählt, meine Mutter vorgelesen. Und auch ich hatte schon bald einen eigenen kleinen Bücherschatz. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich schnell lesen gelernt habe, auf jeden Fall gab es dann auch eine Bücherei im neu gebauten Rathaus. Und ich wurde Stammgast dort und habe mich durch einen Großteil des Kinder- und Jugendbuch-Bestandes gelesen. Viele Bücher mehrfach, viele Geschichten haben mich so gefesselt und beeindruckt, dass ich förmlich in ihnen versunken bin. Ich habe viel und schnell gelesen und querbeet eigentlich alles: Hanni und Nanni, Trotzkopf, Susanne Barden. Oliver Twist, Mary Poppins, Alice im Wunderland. Mond, Mond Mond, jede Menge Astrid Lindgren (Mio mein Mio!). Sogenannte Problemliteratur über Rassismus, Alkoholismus, Drogensucht, historische Literatur - eine Zeit lang waren Archäologie und ferne Welten meine Lieblingsthema. Aber auch das allgegenwärtige Readers Digest und die regelmäßig ins Haus kommenden Buchklubtitel.
Kein Geburtstag, kein Weihnachten ohne Buchgeschenke. Keiner dieser Tag, ohne dass ich mich mit dem Buch auf einen meiner Lieblingsplätze verzogen hätte um einfach wegzutauchen.
Schullektüre war ein Vergnügen und öffnete mir Augen und Sinn für Sprache und Literatur. Es macht mir Spaß, mich mit Inhalten und Stil auseinanderzusetzen. Ich entdeckte Lyrik. Einzig Schauspiel blieb mir als gelesener Text verschlossen - aber Theater! Welche Entdeckung! Heute sehne ich mich manchmal danach, wieder so intensiv mit Texten zu arbeiten wie damals.
Bibliothekarin heute - immer von Büchern umgeben, aber wenig Zeit zum Lesen im Beruf. Und oft genötigt, mal schnell quer zu lesen, sich einfach einen Überblick oder Eindruck zu verschaffen. Und dann zu wissen, wo was zu finden ist. Ein wenig beurteilen, was zu wem passt und welchen Ansprüchen gerecht wird. Und ständig lockt das Buch - meine Merkliste ist unendlich.
Bücher sind ein Teil meines Lebens. Immer noch lese ich viel und schnell, aber viel weniger als früher. Immer noch interessiert mich alles mögliche. Einen Tag ohne Buch gibt es nicht, einschlafen ohne ein paar Seiten zu lesen - geht nicht. Ein Buch oder inzwischen ein ebook-reader sind immer dabei.
Bücher sind Türen in andere Welten, erheitern mich, bewegen mich, berühren mich, verändern mich, bringen mich zum lachen, weinen, nachdenken, lassen mich lernen und erleben. Sie umgeben mich - auch in unserem Haus werden sie immer mehr. Es gibt Lieblingsbücher, die ich immer wieder lese und immer wieder neu entdecke. Und manche sind einfach schön anzuschauen.
Ah, das ist spannend, was Du schreibst! Ich lese Bücher ganz normal. Wobei ich gerne ein bisschen mehr "Wissen" darüber hätte. Wie urteilt man, ob ein Buch gut geschrieben ist? Bis wann sollte einem ein Buch gepackt haben, damit man's weiterliest? Sind die Literatur-Nobelpreise gerechtfertigt? Das heisst, verdienen die Autoren wirklich so eine hohe Auszeichnung? Darf alles geschrieben und gelesen werden? Ich habe manchmal auch Angst, Bücher zu bestimmten Themen zu lesen. Ja, ja, ich weiss, es ist ja "nur" ein Buch (im Fernsehen würden man sagen: es ist ja nur ein Film). Aber bei Missbrauch und Gewalt, höre ich meistens auf und mag es noch so spannend sein. Aber nur Liebesromane sind ja auch nicht das Wahre, oder...
AntwortenLöschenSchreibst Du irgendwann noch mehr darüber? Sozusagen ein Bücher-Blog-Fernkurs. Das wäre interessant!
Liebe Grüsse
Milena