Frau Landgeflüster hat zur kulinarischen Weltreise eingeladen - nach vielen fremden Ländern lade ich euch heute in meine Heimat ein.
Bayern ist ja ein begehrtes Urlaubsland, München darf auf keiner Weltreise fehlen - ich lade euch heute ein zu einem bayrisch-bodenständigen Essen und die Reste gibt es morgen.
Knödel - die Beilage überhaupt zu Braten mit ordentlicher Soße. In Bayern "Semmelnknödeln". Nach etlichen mehr oder weniger geglückten Versuchen koche ich diese inzwischen immer als Serviettenknödel. Kein Abkochen, kein Zerfallen - sie sind einfach immer perfekt.
Für die Männer in der Familie gehört dazu ein deftiger Schweinsbraten - den der Beste Ehemann brät, aber ich darf euch das Rezept verraten. Ich selber esse ja nicht so gern (Schweine)Fleisch und mach mir oft Rahmschwammerl zum Knödel (dafür gibts keine Rezept).
Fast das Beste sind die Reste am nächsten Tag. Dann gibts je nach Geschmack und Jahreszeit ein Gröstl oder einen Knödelsalat.
Die Rezepte:
Schweinsbraten nach Art des Besten Ehemanns:
1,5 kg Schweinebraten mit Schwarte, am besten aus der Schulter und die Schwarte gleich vom Metzger rautenförmig einschneiden lassen
Spareribs zum mitbraten nach Bedarf (für eine gute Soße)
Salz und Pfeffer
etwas gemahlener Kümmel
Öl oder Schmalz
2 Gelberüben
1 Stück Sellerie
1-2 Petersilienwurzeln
2 Zwiebeln
heißes gesalzenes Wasser oder eine leichte Brühe
1 Scheibe Brot
Das Fleisch mit Salz, Pfeffer und Kümmel einreiben. Von allen Seiten im Öl oder Schmalz anbraten, die Schwarte als Letztes.
Fleisch mit dem grob geschnittenen Gemüse und den Spareribs in ein Reindl legen, das Wasser bzw. die Brühe angießen, so dass ca. 1/3 des Fleisches bedeckt ist. Die Scheibe Brot dazugeben. In den auf 180-200 Grad vorgeheizten Ofen geben. Während der Bratzeit - ca. 2 Stunden - immer mal wieder begießen - mit der Bratensauce oder kaltem Wasser oder Bier.
Dann das Fleisch und Knochen herausnehmen, etwas ruhen lassen. Inzwischen Soße und Gemüse in einen Topf umfüllen, aufkochen und dann pürieren (evtl. vorher einen Teil Gemüse entfernen), abschmecken. Fleisch aufschneiden, mit Sauce servieren.
Serviettenknödel
300 ml Milch
6 Semmeln oder Brezen vom Vortag
1 Zwiebel
1 EL Butter
1/2 Bund Petersilie
3 Eier
Salz, Pfeffer
Küchengarn
Semmeln/Brezen klein schneiden. Milch lauwarm erwärmen und drüber gießen, 30 Minuten ziehen lassen.
Zwiebel klein würfeln und in der Butter glasig dünsten. Petersilie waschen und hacken. Zwiebeln, Petersilie, Eier, ca. 1/2 Teel. Salz und etwas Pfeffer zu den eingeweichten Ködeln geben und - am besten mit der Hand - durchkneten. Noch einmal ca. 30 Minuten ziehen lassen.
Einen ausreichend großen Topf mit Wasser füllen und das Wasser aufkochen, salzen. Inzwischen ein Küchentuch feucht machen. Die Knödelmasse auf das Tuch geben und zu einer Rolle formen,
locker in das Tuch einwickeln und die Enden ebenfalls locker mit Küchengarn fest abbinden. (Wirklich locker, denn die Masse geht beim Kochen noch etwas auf!). Die Knödelrolle jetzt in das aufgekochte Wasser geben und bei schwacher Hitze 30 Minuten ziehen lassen.
Herausheben, auswickeln, in Scheiben schneiden - fertig.
Der Tag danach:
Gröstl
Fleisch- und-Knödelreste klein schneiden, Zwiebel fein hacken. In Butterschmalz anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen. Je nach Menge der Reste 1-4 Eier verkleppern, würzen und über die angebratenen Reste geben. Kurz mitbraten, mit Petersilie bestreuen.
Knödelsalat
Den restlichen Knödel in feine Scheiben schneiden bzw. die restlichen Knödelscheiben in Streifen. Aus Apfelessig (oder weißem Balsamico), Öl, Senf, Salz und Pfeffer ein kräftige Vinaigrette zubereiten. Die Knödelscheiben auf einen Teller schichten, mit Schnittlauch bestreuen und mit der Vinaigrette übergießen. Oder alles in einer Schüssel mischen. Etwas durchziehen lassen.
Guten Appetit!
Brigitte führt die nächste Etappe -
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