Victorine ist eine recht selbstbewusste Frau. Mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt sie am Ende des 19. Jahrhunderts in der Vendee und arbeitet als Lehrerin. Dort begegnet sie ihrer Jugendliebe wieder und der alte Zauber ist noch nicht verblasst. Sie verlässt - ohne Abschied, ohne Nachricht - ihre Familie und geht mit dem Geliebten nach Indochina. Als sie mit ihrer dort lebenden Schwester Kontakt aufnimmt gewinnen Schuldgefühle und Heimweh immer mehr Macht. Schließlich kehrt sie nach Frankreich zurück - eigentlich um die Situation endgültig zu klären. Doch sie bleibt.
Atmosphärisch und bilderreich fand ich vor allem die Schilderungen der Zeit in Indochina. Interessant die Fragestellungen zu selbstbestimmtem Leben, Schicksalhaftem und die sensibel geschilderten Gewissenskonflikte von Victorine. Abwechslungsreich und in Rückblenden erzählt.
Offen bleibt, wie ihr Leben nach der Rückkehr weitergeht, warum sie sich schließlich doch von ihrem Mann getrennt hat.
Ich habe es gern gelesen. Gefühlvoll, doch ohne Kitsch und mit dem Zauber fremder Welten.
Liebe Christine, das Buch habe ich auch schon vor einiger Zeit gelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Die Stimmung in Indochina war schon gut beschrieben, aber mir hat auch sehr gut die Schilderung von der Zeit in Frankreich gefallen, bevor sie ihre Familie verlassen hat.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sabine (die über die knit'n sip-Teilnehmerliste hierhergefunden hat. :-))