28.12.11

Vorsatz

Ich habe mir vorgenommen, mir nichts vorzunehmen, für diese Tage zwischen den Jahren. Das klappt nicht so ganz.

Da gibt es den Termin mit den Freunden, mit denen wir immer zwischen den Jahren spielen.

Die ganz kleine Gruppe Sangesfreudiger und Notensicherer, die sich endlich mal zum Singen treffen will - geht nur zwischen den Jahren.

Die Freundin aus Studienzeiten, auch meine Trauzeugin und die ersten Jahre mit Kind immer präsent und dann doch irgendwie aus den Augen aber nie ganz aus dem Sinn verloren. Jetzt wieder getroffen in den Bibliotheken und ein unbedingtes Wiedersehen - zwischen den Jahren.

Trotzdem bleibt noch reichlich Zeit für ungeplant zielloses Wollen und Tun.
Gestern mit Sonnenspaziergang und stundenlangem Spielen mit Jüngstem Sohn und dessen Freundin und Bestem Ehemann. Der hat nämlich ein ganz tolles Spiel für uns nachgebastelt, das wir kurz vor Weihnachten kennen gelernt haben. Und auch dem Jüngsten Sohn - der eigentlich nur Schafkopfn wollte, hat es großen Spaß gemacht. Schafkopf gabs aber dann auch noch (und ich habe satt gewonnen!)

Heute schon eine Stunde am Spinnrad verbracht und jetzt wo sich der Nebel lichtet geht's gleich noch mal raus in die Sonne. Der Nach-Weihnachtsbrief entsteht dabei im Kopf und anschließend wir er aufs Papier geworfen. Und dann - mal sehen.

Die Weihnachtstage waren sehr fein. Der Abend mit Jüngstem Sohn und Schwiegermutter recht gemütlich - weniger kurzweilig als sonst. Der erste Feiertag reich - lustig, lebhaft, erfüllend. Der zweite mit Freunden verbracht, die uns wie eine zweite Familie sind und es war so schön auch die fern lebenden Teile der Familie zu sehen.

Geschenke - reichlich. Ich habe mir eine Tasche gewünscht - und auch selbst ausgesucht. Denn Tasche ist ja richtig schwierig. Meine darf nicht zu klein sein, aber auch nicht zu schwer. Sie braucht einen  breiten verstellbaren Riemen, viele Innenfächer und Taschen und gerne auch so einen Clip für den Schlüssel. Ich wünschte mir Leder. Und ein bisschen pfiffig. Die gewählte kommt von Aunts and Uncles, ist braun mit Futter in Türkis, eckig, fasst knapp DIN A4. Ich bin sehr glücklich damit. Dazu den passenden Geldbeutel.
Und: einen Tacho und Kilometerzähler fürs Fahrrad. Wie toll! Denn der Beste Ehemann und die Nachbarin trumpfen hier immer mit ihren iPhones - wie seit sie geradelt sind, wöchentliche und monatliche Kilometerleistungen - ich kann immer nur schätzen. Bisher. Aber jetzt kann ich mithalten und fahre nicht mehr außer Konkurrenz!
Und Teeblumen und eine Glaskanne dazu. Noch nicht probiert, aber toll.

Ich habe Julekuler gestrickt, die mangels Aufhängebändern nicht am Baum hängen, sondern auf den Zweigen liegen. Letztlich konnte ich mich dem Hipe doch nicht entziehen.

Ich habe einen Socken gestrickt für eine Wichtelaktion, den ich jetzt doch wieder aufziehe. Ich bestricke diesmal kleine schmale Füße. Hin- und herprobierend, wie ich das Muster anpasse oder ein anpassungsfähiges Muster finde, entschied ich mich zuletzt für ganz kleine Nadeln. Ich denke am Fuß sitzt es dann auch passend. Aber der Schaft ist jetzt so wenig dehnbar, dass ich fürchte auch bei schmaler Ferse kann frau den Socken nicht anziehen. Also trenne ich gerade wieder auf. Und stricke neu. Schnell. Denn Versand ist Anfang Januar. Aber  Muster und Wolle machen Spaß, ich habe ja gerade viel Zeit - das wird keine Problem sein. Mehr Kopfzerbrechen machen mir die Beigaben im Päckchen, denn der Fragebogen meiner Partnerin gibt wenig her, es ist ihre erste Wichtelaktion - also gibt es da auch keine Historie - und Blog führt sie nicht. Nachfragen haben bisher auch nichts ergeben - ich stochere also -hoffentlich mit Glück - im Dunkeln.


24.12.11

Weihnachten!

Völlig übermüdet sitze ich jetzt auf dem Sofa. (Mehrere Nächte mit noch weniger Schlaf als sonst, weil einfach besseres und interessanteres zu tun war oder der Schlaf einfach nicht kommen wollte... )

Der Baum ist geschmückt, alle Geschenke eingepackt und unterm Baum, Eltern und SchwiVa besucht, die Nachbarn auch, das Fleisch für heute Abend im Ofen, alles wieder abgespült, der Tisch gedeckt. Und der kranke Beste Ehemann ist weitgehend wieder hergestellt.

Nicht: die Freundin zum Geburtstagsbrunch besucht, zwei weitere Freundinnen bewichtelt, am Friedhof gewesen, noch einen Weihnachtskuchen als Ersatz für nicht vorhandene Plätzchen gebacken, geschlafen. Egal. Wichtigstes Motto heute: kein Stress!

Jetzt: Pause!

Und dann ein hoffentlich gemütlicher Abend in ganz anderer Besetzung als sonst. Der Älteste Sohn feiert bei sich daheim mit seiner Freundin. Der Mittlere Sohn auch mit der Freundin in deren Familie. Der Jüngste Sohn ist bei uns, ein wenig weihnachts-mufflig wie immer, und die SchwieMu holen wir auf dem Heimweg von der Kirche ab. Ein bisschen traurig bin ich schon. Aber auch voller Vorfreude - wie jedes Jahr lasse ich mich einfangen von so einem lebendigen, kindlichen und - ja - einfach freudigen Gefühl. Weihnachtslieder singend laufe ich durch den Tag, wild entschlossen mir nicht die Laune verderben zu lassen. Und so wird auch der Abend gelingen.




Ich wünsche euch ein gesegnetes Weihnachtsfest und schöne, friedliche und erholsame Feiertage.



18.12.11

Dinge

..."Wie Objekte weitergegeben werden, hat mit Geschichtenerzählen zu tun. Ich gebe dir das, weil ich dich liebe. Oder weil man es mir gegeben hat. Weil ich es an einem besonderen Ort gekauft habe. Weil du darauf achtgeben wirst. Weil es dein Leben komplizieren wird. Weil es jemand anderen neidisch machen wird. Vermächtnisse erzählen keine einfachen Geschichten. Woran erinnert man sich, was wird vergessen?" ...

Ich habe gerade begonnen "Der Hase mit den Bernsteinaugen" von Edmund de Waal zu lesen - das obige Zitat stammt aus der Einleitung. Abgesehen davon, dass mich das Buch und de Waals Art zu schreiben sehr anspricht - dieser kurze Abschnitt rastete wie ein Puzzleteil ein. Gedanken, die mich grad immer wieder bewegen - der Umgang mit den Dingen, die mich umgeben, die mir etwas wert sind, unabhängig von materiellem Wert und warum sie das sind. Und wie gehe ich, wie gehen wir damit um. Denn da sind meine Dinge. Die Dinge des Besten Ehemanns (zugegeben, nicht allzu viele). Und in diesem Jahr besonders: die Dinge der Tante, der Oma, der SchwieMu.

Bei den Verstorbenen - was war ihnen wertvoll? Was hätten sie gern an uns weiter gegeben? Und womit verbinden wir unsere Geschichten und Erinnerung? Brauchen wir die Dinge dazu? Oder können sie dinglich verschwinden und bleiben doch geistig erhalten? Und letztlich - was heben wir dann auf und was geben wir weiter - und vor allem wohin?
Bei der Tante, die so aktiv in der Tafel war, kam so eine Arte Gebrauchtwarenkaufhaus, die ganz viel "verwertet" haben - der Rest wurde entrümpelt, also weggeworfen. Was wir mitgenommen haben - zwei Wäschekörbe voll - wurde in einer Familiensitzung gesichtet und verteilt. Ein wenig Schmuck, viele Fotos, ein paar Rollenbücher (sie war beim Theater), das Bundesverdienstkreuz (das wollte dann doch keiner wegschmeissen).
Bei der Oma war eh nur noch ganz wenig da. Aber das waren Dinge, an denen sie besonders hing. Weniges - wie ihr Sessel - blieb im Altenheim. Weniges bei uns und den anderen Enkeln. Und dann auch - Müll.
Bei der SchwieMu die Verkleinerung eines Hauses in eine Drei-Zimmerwohnung! Sie selbst hat ausgesucht, welche Dinge sie begleiten, für sie Bedeutung haben. Und es wird deutlich, wie persönlich diese Einschätzung doch ist - da finde ich doch manches verwunderlich, was sie für entbehrlich hält und ebenso, was des Mitnehmens wert. Die Verteilung manchmal schwierig - wenn der einen Seite das Angebotene doch so "wertvoll" erscheint, der anderen die Bedeutung völlig unklar bleibt. Die Verständigung war da manchmal schwierig. Und wie bitter, dass hier doch fast alles Verbliebene entrümpelt wurde.

Sozusagen "drohend" der Haushalt meiner Eltern. Vollgestopft mit Erinnerungen. Meinen eigenen natürlich, aber die kann ich ja recht leicht für mich ordnen und werten. Schwerer wiegen da die Erinnerungen der Genrationen vorher, denn mein Vater verbindet so viele der Dinge, die ihn umgeben mit Geschichte und Geschichten seiner Familie. Unvorstellbar für ihn, diese Dinge zu "Hinterlassen" im Sinne von hinter sich zu lassen. Ganz wichtig ist es ihm, zu wissen, was wohin kommt, wer von seinen Kindern Möbel, Bücher, Geschirr usw. erhalten wird, möglichst mit den Geschichten dazu. Und ich spüre, wie ich mich wappnen muss. Denn ich bin anfällig für diese Dinge, mit denen Geschichten verbunden sind, die mich mit den Generationen vor mir verbinden. Und das ist ja auch schön - nicht nur davon in Büchern zu lesen, sondern selbst solche Dinge zu haben, sich damit zu umgeben.
Und ich erlebe an ihm aber auch, welche Last das werden kann, in der die Lust an den Dingen ganz verschwindet. Wenn dann nämlich das Geschirr nicht benutzt werden darf, damit nichts kaputt geht. Wenn das Haus voll damit ist und mit den Erinnerungen und die Gegenwart so wenig Platz hat - dinglich und geistig. Wenn ich mich davon nicht mehr lösen kann, nicht frei sein kann, wenn all diese Dinge mich festhalten, bedrängen, mir das Leben schwer machen.

Welche Dinge habe ich schon?
Als meine Omi starb, habe ich mir ihre Standuhr gewünscht. Die steht immer noch in unserem Wohnzimmer, schon seit vielen Jahren ist das Schlagwerk abgestellt, das Uhrwerk braucht eine Generalüberholung. Sie passt hier überhaupt nicht mehr her. Den dazu passenden Glasschrank habe ich vor ein paar Jahren verkauft, nachdem er jahrelang ein Dasein im Keller und auf dem Dachboden fristete. Der Plan, ihn irgendwann zum Geschirrschrank zu machen war eine Luftblase. Der Entschluss, mich auch von der Standuhr zu trennen ist gefasst und braucht nur noch ein wenig Reife, bis er in die Tat umgesetzt wird.
Ich habe ja dann noch ihr Geschirr, das "Indisch Blau". Ich benutze es quasi nie. Wir trinken aus Haferln, nicht aus Tassen. Die Teller dienen als Aushilfe, wenn die weissen grad alle schmutzig sind. Vor meinem inneren Auge sehe ich mich auf Omis Sofa sitzen, die Teetasse vor mir, die Standuhr an der Wand, auch bei ihr schweigend wegen der Nachbarn.
Eigentlich brauche ich nichts als diese Erinnerung.

Neu: ein Strohkörbchen mit Geschichte (stand immer auf dem kleinen Nähkasterl, das im übrigen ja auch bei mir steht und so unpraktisch ist...), gefüllt mit Stickgarn aus Teenager-Tagen und der Zeit der Stickbilder, grade frisch von meiner Mutter an mich weiter gegeben. (Die versucht nämlich grad, meinen Vater Stück für Stück zu befreien.)

Ein ganze Batterie Sammeltassen und groß und klein. Die Kleinen werden immer mal benutzt, als Espressotassen. Auch wenn sie von Hand gespült werden müssen. Und dabei denke ich wahlweise an die eine oder andere Tante, je nachdem aus welchem Haushalt sie stammt. Und ja, ich liebe diese Tassen. Und hätte gern einen richtigen schönen Schrank, in dem ich sie ausstellen kann.

Ein Vertiko. Restauriert von meinem Cousin, zu dem ich eigentlich kaum eine Verbindung hatte und der quasi verschollen ist. Aber es stand bei meiner Tante im Atelier, eine Erinnerung an sie und die seltenen Besuche bei ihr. Es ist schön und begleitet mich schon lange. Es bräuchte mal wieder eine heilende Hand und ein bisschen innwendige Ordnung, denn innen drin sind ganz viele Dinge, die einer Entscheidung bedürfen...

Eingeladen

zum Mittagessen beim Ältesten Sohn. Fein!
Er hat Rouladen gekocht - ganz traditionell und ausgezeichnet. Zufällig hat der dem Besten Ehemann damit den Wochenend-Essenswunsch erfüllt - beim Einkaufen vor ein paar Tagen hat er sich genau das gewünscht - so richtig klassische Rouladen mit Speck und saurer Gurke gefüllt.



15.12.11

...und die Rezepte

Für die Kokos-Mandel-Marzipan-Berge (die im übrigen so fein schmecken wie sie dufteten, aber nicht so sehr nach Marzipan, wie wir uns das wünschten). Super schnell, super einfach. Der Teig wurde  mit etwas mehr Marzipan angereichert, mit Löffeln aufs Blech gebracht und dann mit den Fingern zu Bergen geformt.

Für die Choclate Chip Cookies (original coffee house recipe  - Davies, USA) aus der Schweiz

250 g Margerine
125 g brauner Zucker
125 g weisser Zucker    (oder nur 250g brauner Zucker)
2 Eier
1 Teel Vanillearome (bei Frau Strickwerk etwas Vanillepulver)
190 g Weissmehl
190 Vollkornmehl        (oder 395 g Ruchmehl)
(bei Frau Strickwerk immer nur zwischen 350 und 375 g Mehl, gern Dinkel 1050)
1/4 Teel Salz
1 Teel Backpulver
125 g (feine) Haferflocken

60g Weizenkleie
60 g Kokosraspel          nach Belieben (bei Frau Strickwerk beliebt das nie)

4 Tafeln dunkle Schokolade
375 g zerbrochene Baumnüsse

Alles zusammen mischen, Häufchen auf eine gefettetes Blech setzten und bei 180° C circa 10 Min. backen.

Es empfiehlt sich, die Schokolade vor dem dazumischen zu hacken; Frau Strickwerk interpretiert Baumnüsse als Walnüsse und hackt diese ebenfalls mit dem Messer grob. Sie löffelt  möglichst kleine Häufchen des ziemliche festen Teigs aufs Blech, der Mittlere Sohn eher größere - geht beides. Sie laufen minimal auseinander.  Halten problemlos mehrere Wochen - wenn sie nicht schneller gegessen werden.

13.12.11

Duft

nach Kokos und Marzipan - wenn die Plätzchen so schmecken wie sie duften halten sie nicht lange. Immer noch auf der Suche nach den ultimativen Weihnachts-Marzipan-Plätzchen. Geruchsmäßig könnten es diese werden. Und super einfach sind sie auch.

Außerdem Choclate Chip Cookies gebacken, nach dem uralten Rezept, das nur Weihnachten verwendet wird, das aus der Schweiz kommt.

Die Handschuhe

im Bild.



11.12.11

3. Advent

Nach wie vor nur Elisenlebkuchen gebacken, die wie jedes Jahr mit dem inzwischen 5. Rezept so flach geworden sind wie bei all den Back versuchen in den Vorjahren. Aber sie duften und schmecken.

Immer noch nur sehr dezent weihnachtlich geschmückt. Könnte mehr werden. Die Wachsengel warten beispielsweise dringen auf ein paar Zweige.

Geschenke? Brauchen wir Geschenke? Und wo haben wir noch mal unsere Ideen aufgeschrieben? 

Haushalt - nur das Notwendigste. Mehrere Wäschekörbe im Keller, wo Frau sie nicht sieht. Bei Notstand einzelner Kleidungsstücke einfach aus dem Korb fischen.

Spinnen - tägliche Meditation für mindestens 15 Minuten. Vorzugsweise,wenn sonst keiner da ist und Stille herrscht. Auf dem Rad: Marino von Melinoliesl, "Grauer Tag am Meer"



Heute:
Früheres ins Bett gehen durch früheres Aufwachen ausgeglichen - gleichbleibende Schlafmenge. (Dabei wollte ich mehr schlafen und die dazu gewonnene Spannkraft direkt den Stimmbändern zuführen - ein Plus an Energie für das heutige Chor-Konzert. A Ceremony of Carols von B. Britten und Corporation Anthems 1 und 2 von G.F. Händel. Das Orchester spielt noch ein Stück von Arvo Pärt. Ich glaube es wird schön.)

Den frühen Morgen mit der Fertigstellung der Anemoi Mittens verbracht - Bilder folgen, wenn die  Fäden vernäht sind. Sie passen - und wie bei den Socken auch immer - ist einer ein wenig enger als der andere.
Es ist ein tolles Muster, sehr gut beschrieben und leicht nach zu stricken. Der Chart für das mehrfarbige Stricken ist allerdings ein bisschen klein und ich verlor hin und wieder die richtige Zeile (ich arbeite da  ohne Lineal oder sonstige Hilfsmittel...), habe es aber immer rechtzeitig bemerkt. Trotzdem haben sich zwei oder drei kleine Fehler eingeschlichen, macht aber nichts - völlig unauffällig. Und auch wie immer habe ich bei beiden Daumen ordentliche Löcher - trotzt allen Versuchen beim Maschen aufnehmen - ich schaffe es einfach nicht die zu vermeiden. Wird durch Nähen ausgeglichen, da hängt ja eh der Faden vom Daumen. Trotzdem ärgert es mich. Es müsste doch möglich sein an dieser Stelle neu zu beginnen und zur Runde zu schließen ohne dieses Loch. Dazu stehen in der Anleitung keine Tipps. Ich muss mal meine Strickbücher zu Rate ziehen, zumal ich grade den Handschuh-Workshop ausgeliehen habe (und noch kein einziges Mal reingeschaut.)

Nebenher lief eine weitere Folge Inspektor Barnaby - ich schaue mich grad durch alle Staffeln. Die dritte ist jetzt durch.

Ein spätes Frühstück mit dem Besten Ehemann und dem Jüngsten Sohn, der grade voller Vorfreude zu einem kleinen Auftritt mit seinem Freund und Band-Kollegen losgezogen ist. Ich freu mich immer, dass er des Vaters Zuverlässigkeit hat und in der Regel seinen Kram komplett dabei hat - Box, Gitarre, alle Kabel, Mikroständer etc.

Noch einmal die Ceremony üben? Oder lieber ein bisschen Spinnen? Eine Stunde bleibt mir noch, dann muss ich los...

8.12.11

Grade heimgekommen

und aufs Sofa geschmissen mit völliger Unlust heute noch mal aus dem Haus zu gehen. Eigentlich noch nicht mal Lust, etwas zu kochen, noch nicht mal nur Nudeln. Aber essen will ich sie schon, denn eine feine Soße habe ich schon heute Mittag gekocht. Also schnell mal Nudelwasser aufgesetzt.

Seit Gestern früh bin ich irgendwie im "schnell schnell" Modus, wieder mal nächtelang viel zu spät ins Bett gegangen - und jetzt bin ich einfach müde. Würde mich auf ein ruhiges Wochenende freuen. Aber es ist voller Haupt- und Generalproben und Konzert, noch mal "schnell" Eltern besuchen, der SchwiMu unter die Arme greifen, einkaufen...

Ich will langsam!

(Und heute - doppelschwör - spätestens um 23.30 Uhr im Bett!)

6.12.11

Der Nikolaus

war nicht in unserm Haus. Keine gefüllten Stiefel, kein persönlicher Besuch. Hohlfiguren sind unbeliebt und werden nach geraumer Zeit verbacken, Mandarinen und Nüsse wandern sofort in den allgemeinen Obst- und Nussteller - also hat er abgewunken und uns in diesem Jahr nicht beehrt.


Statt dessen gehe ich heute Abend mit den Söhnen und dazugehörigen Freundinnen zum örtlichen Mongolen zum Nikolaus-Essen - denn der Beste Ehemann, der den Mongolen nicht mag, ist diese Woche nicht da.

Eine Kollegin hat unser Team  heute mit kleinen Nikolausgaben verwöhnt und dieses schöne Gedicht dagelassen, das ich gern mit euch teile:

"Nicht müde
werden
sondern
dem Wunder
leise wie einem Vogel
die Hand hinhalten"

Hilde Domin

(Ansonsten:

  • ein Sohn mit Kehlkopfentzündung, eigentlich zum Schweigen verurteilt, klappt aber nicht so ganz. Und Inhalieren und Gurgeln dreimal täglich ist eine Zumutung. 
  • der andere Sohn mit Hexenschuss! Viel zu jung dafür. Aber praktischerweise kann er sich nicht bücken, was selbst so geringe haushaltliche Tätigkeiten wie Spülmaschine befüllen verhindert.
  • eine SchwiMu, die mittlerweile völlig elend aussieht und sich ebenso fühlt. Die Kisten sind aber fast vollständig gepackt, morgen kommt der Umzugswagen und am Nachmittag beginnt das Auspacken. Ich kann erst am Donnerstag helfen, bringe aber Suppe vorbei und etwas Adventliches fürs Wohngefühl. Was es emotional bedeutet, nach über 30 Jahren im Haus einen großen Teil für den Entrümpler zurück zu lassen kann ich, glaube ich, nicht wirklich nachempfinden. Ich hoffe, sie kommt in der neuen Wohnung etwas zur Ruhe und lebt sich dort gut ein.
  • das Spinnrad steht mitnichten zwischen Sofa und Regal, sondern vor der Terrassentür, jederzeit einsatzbereit und wird täglich besponnen. Kleine meditative Einheiten in Stille und Rhythmus.
  • immerhin eine Ladung Elisenlebkuchen gebacken, die ich gar nicht wegräumen will, weil sie so gut durchs Zimmer duften.)


2.12.11

Tee und Toast

heute für Frau Strickwerk - was auch immer den Magen aus dem Gleichgewicht gebracht hat ist heute auf jeden Fall wieder draußen.

Also statt vormittags zum Arbeiten ein Platz auf dem Sofa. Ein bisschen nachgeschlafen, (ja, geschlafen, auch wenn die Korrekturhilfe nachgeschlagen vorschlägt...), ein bisschen Inspektor Barnaby geschaut, ein wenig Toastbrot genossen und dazu feinen Tee getrunken. Der Mittagskaffee fiel aus - trotzdem hat sich das Kopfweh freundlicherweise im Lauf des Nachmittags verflüchtigt.

Zeit fürs Spinnrad. Dunkellila Alpaka gesponnen. Eine Hälfte dick-dünn und Fädchen mit eingesponnen. Die andere Hälfte dünn. Nicht so dünn wie ich wollte aber immerhin. Miteinander und den Rest wieder Navajo gezwirnt. Alles mehr so experimentell, aber sieht ganz lustig aus.

Jetzt auf dem Rad - BFL mit Seacell, ungefärbt. Denn genau das wollte ich spinnen, aber nicht erst färben und vor allem nicht warten, bis es getrocknet ist. Wird eben einfach das fertige Garn gefärbt.

Noch nicht gezeigt habe ich den fertigen Citron, aber der durfte dann heute auch mal in voller Größe aufs Foto. So sieht er aus wenn er im Baum hängt



und so auf meinem Mantel.

Ich hätte ihn vielleicht noch ein wenig mehr spannen können, aber die Maschenstruktur gefällt mir so besser. Ist er eben nicht ganz so groß. Gestrickt ist er aus Merino, die ich auf der Handspindel gesponnen habe. Und er wiegt genau 104 g. Super einfach zu stricken und die Anleitung ebenfalls sehr leicht zu verstehen, Design und Machart gefallen mir gut - ich trage ihn sehr gern.



1.12.11

Fäden

Samstag am Spinnrad, Sonntag beim Singen, Montag den ganzen Tag gearbeitet, am Dienstag endlich wieder am Spinnrad...

Es lässt mich grad nicht los und macht unglaublich viel Freude das kleine Rad schnurren zu lassen. Wobei es ja noch nicht mal schnurrt, so leise bewegt es sich.

250 g BFL von melinoliesl in der Färbung Kinderlachen sind durchs Rad geschlupft und auch schon (2fach) verzwirnt. Ein kleiner Rest war grade recht um auch Navajo-Zwirnen zu versuchen. Der erste Versuch brachte noch reichlich Knubbel und Verwirrung, der zweite wurde schon recht gut. Sehr verschieden sind die Garne geworden, der Navajo-Anteil liegt allerdings auch nur bei ca. 10 g. Die Stärke des Garns geschätzt etwa DK, Lauflänge ca. 140 m/100g.

Was draus wird? Mal sehen. Könnte für einen kleinen Schal reichen, ist aber zu bunt für mich. Oder diverse Pulswärmer und Handschuhe und so.




Jetzt auf der Spule: lila Alpaka aus einem Spinn-Tausch-Paket, eingesponnen diverse Schnipsel teilweise mit Fäden. Auf die zweite Spule wird der Rest Alpaka dünn ausgesponnen und dann werden wir sehen, wie das verzwirnt aussieht. (Und Alpaka fusselt, zumindest dieses)

Und dann müsste ich eigentlich färben, BFL mit Seacell und andere naturfarbene Garne. Oder ich verspinne sie so und färbe dann das Garn. Weil Zeit ist am Wochenende knapp und ich will ja vor allem spinnen...

Das Rad ist so klein und handlich, dass es jederzeit zwischen Sofa und Regal oder sogar zwischen Wand und Regal verschwindet. Mein liebster Spinnplatz ist an der Terassentür - gutes Licht und Blick nach draußen in den Garten und heute auf die Dachdecker im Haus gegenüber.