Traditionell schreiben wir unsere Weihnachtskarten erst nach Weihnachten und verschicken sie dann zu Silvester. Jetzt dieses Jahr also auch ein Nach-Weihnachts-Posting im Block.
Unsere Weihnachtstage waren recht gemütlich. Irgendwie waren wir die Tage vorher mehr beschäftigt als sonst - oder vielleicht trügt uns ja auch nur unsere Erinnerung. Wie auch immer - wir schlitterten jedenfalls recht entspannt in den Heiligen Abend. Der Beste Ehemann besuchte mit mir die Gräber in der Dämmerung, während ein Teil der Söhne die Verwandschaft abklapperte und der Jüngste zu Hause die Geschenke hütete. Zum Kirchgang trafen wir uns wieder. Die Vorabend-Mette wird allmählich zur Tradition und stimmt uns ganz wunderbar auf den Abend ein. Die Söhne sind glücklich - weil die Weihnachtsgeschichte ist dann schon vorgelesen und muss nicht noch einmal gelesen werden. Lieder sind auch schon gesungen und Frau Strickwerk bekommt dann gnadenhalber noch ein, wenigstens ein Lied unterm Baum.
Wegen mangelhafter Fähigkeiten einiger Online-Versandhäuser lagen in diesem Jahr einige Gutscheine unter dem Baum. Der Mittlere Sohn wartet nun sehnsüchtig auf das neue Handy, das aber voraussichtlich sogar erst Montag verschickt wird. Der Jüngste Sohn auf Noten fürs Schlagzeug, ein neues Becken und den dazugehörigen Ständer. (Er hätte aber an den Feiertagen eh nicht Schlagzeug spielen können.) Wenigstens das BMX-Fahrrad ist vollständig renoviert und fahrbereit - die Feiertage waren gerettet.
Daneben gab es wie immer stapelweise Bücher und DVDs. Der große Run auf den dritten Band "Eragon" fand merkwürdigerweise nicht statt. Der Jüngste Sohn vergnügt sich mit BMX und beim Nachbarskind mit Guitar Hero auf der Spielkonsole. Der Mittlere Sohn "kann sich an nichts mehr erinnern" und muss erst mal die vorherigen Bände nachlesen - und sich im Übrigen ausgiebig der Freundin widmen. Der Älteste Sohn ist sowieso mit der Freundin - seiner - beschäftigt. Und ich lese noch lieber im neuen Buch von Ruiz Zafon - Spiel des Engels. Aber auch nur wenig, denn das "Kapital" von Reinhard Marx reizt mich erstaunlicherweise auch sehr.
Und dann gab es ja auch noch Besuch - von den beiderseitigen Großeltern, Stief-Urgroßmutter, bei der Nachbarin-Tochter wegen Geburtstag, von der großen Tochter (ehemals Babysitterin) der guten Freunde.
Und dann musste dringend eine Mütze gegen den eisig kalten Wind gestrickt werden.
Die Anleitung für Gretel von Ysolda Teague liegt schon seit einem Jahr bei mir herum. Im Oktober schon habe ich endlich Wolle dafür gekauft (die passende lag nicht im Keller, wie immer...). Und scheiterte dann an meiner Unkenntnis des "tubular cast-on". Dazu gibt es ein Tutorial auf der Seite der Designerin. Erstens bin ich aber immer irgendwie zu blond für solche tutorials - sprich ich verstehe sie in der Regel erst nach dem dritten oder vierten Anschauen und mitsprechen und gleichzeitig mitstricken. Zweitens fehlt mir dazu zwar vielleicht nicht die Zeit aber jedenfalls die Muße. So dass Wolle und Anleitung wiederum im Korb landeten.
Aber jetzt - unter heftigem Geschimpfe und Gemecker wurde der tubular bewältigt - und sieht wirklich fein aus. Extrem dehnbar und gar nicht so schwierig, wenn frau es denn dann endlich verstanden hat. Der Rest war flux gestrickt, so dass gestern Abend begonnen die Mütze jetzt bereits meine Ohren wärmt.
Die Wolle reichte nur für die "regular" -Form. Aber das Stricken hat so Spaß gemacht, dass sicher noch eine "slouchy"-Version folgen wird. Da lerne ich dann auch das Zopfen ohne Nadel - bei den vielen Zöpfen war das Gefummel mit der Hilfsnadel doch irgendwie lästig. Und ich kaufe ein Nadelspiel in der passenden Größe - der magic loop ist einfach nicht meins. Ich habe das schon in meiner jugendlichen Strickkarriere nur ungern und in der Not verwendet (damals hatte das Ding keinen Namen und meine Schwester und ich dachten, wir hätten was ganz Neues erfunden....)
Die Anleitung ist gut und logisch. Ich hatte keinerlei Probleme, einzig über dem Begriff "pfb" musste ich grübeln - ist wohl so Standard, dass es nicht weiter erklärt werden muss. Aber dafür gibt es ja genügend Glossaries.
Hier also jetzt Innen- und Außenansicht:
- Gretel von Ysolda Teague; Kaufanleitung
- Gestrickt aus Wolle Rödel Merino Soft, 90g
- Auf Knitpicks Nadelspiel 4,0 und Rundstricknadeln 4,5
Morgen fahren wir für ein paar Tage an den Chiemsee, im Gepäck neben Büchern, Filmen Strickzeug all unsere Kinder und - die Freundinnen (der Jüngste Sohn meckert natürlich, weil er hat ja keine Freundin. Aber wir waren zu spät dran um noch ein Zimmer zu buchen, damit er dann einen Freund mitnehmen kann...).
Ich bin gespannt und freu mich über mehr weibliche Energie am Tisch.
liebe christine,
AntwortenLöschenschöne tage am chiemsee wünsche ich & kommt gut rüber ins neue jahr!
glg
kiki