4.9.09

Urlaubseindrücke Spanien

Nach mehr als 13 Stunden Fahrt übernachteten wir in der ersten Nacht ein Stück westlich von Toulouse in einem kleinen Ort - St. Martory. Die Bar/das Hotel mit einigen abenteuerlichen Zimmern war irgendwie sehr eigenwillig, das Bett aber gut und wir haben wunderbar geschlafen.
Chez Kiki

Am nächsten Morgen schon ganz früh gestartet und nach problemloser und flotter Fahrt bei herrlichem Sonnenschein bereits Nachmittags bei meinem Bruder angekommen.

Der nächste Tag gehörte ganz und gar La Coruna - ciudad vieja mit ihren schönen alten Kirchen und den Ausblicken auf den Hafen, Paseo und der noch relativ neu angelegte Monte San Pedro.
La Coruna

Hier ein Blick auf das kleine Gästehaus meines Bruders, den Schlafplatz des Mittleren Sohnes und der Freundin, das Schwimmbad (ein Sportbad, kein Spaßbad. Reinspringen verboten -sehr zum Leidwesen des Jüngsten Sohnes)

My creation

Zum ersten Mal erlebt - den plötzlich einsetzenden, aber typischen Nebel in La Coruna - oberhalb der Stadt war noch heller Sonnenschein, unten am Meer, vor dem wirklich sehenswerten Aquarium dann dicker Nebel und unangenehm klebrige Luft.
Nebel

Das geliebte Mittagessen: die leckersten Raciones in der Aroda-Bar - Pulpo, eine galizische Spezialität und für manche nur mit geschlossenen Augen zu essen. Die Söhne hielten sich an Croquetas und Patatas Fritas, die Sohnfreundin war da experimentierfreudiger.

Racion Pulpo

Ein Ausflug zur Klosterruine Caaveiro bei Pontedeume - vor sieben Jahren ein wildromantischer Platz, in dem ziemlich verfallenen Kloster konnte man überall herum klettern und wir waren damals dort ganz allein. Jetzt ist die Zufahrt gesperrt, es gibt einen großen Parkplatz und einen kostenlosen Pendelbus, der alle halbe Stunde fährt - außer in der Siesta zwischen 13.00 und 16.00 Uhr. Wir bekamen gerade noch einen Platz im letzten Bus vor der Siestapause. Unterhalb der Klosterruine lasen wir erstaunt ein Schild, das die Besichtigung der Ruine nur noch mit Führung möglich ist. Und mit uns pilgerte eine Kleinbusladung Menschen hinauf zur teilweise wieder aufgebauten Ruine. Seit sechs Jahren wird hier renoviert und wieder aufgebaut und ein kleines Museum eingerichtet. Auch schön, aber nicht mehr so verwunschen und romantisch und einsam.
(Weil wir nicht so lange auf den Bus zurück warten wollten machten wir uns zu Fuß und am Flus entlang auf den anfangs ausgeschilderten Weg zum Parkplatz. Irgendwann hörten die Markierungen auf, der angeblich einfache Weg wurde stellenweise extrem schlecht und von wegen 7km und 2 Stunden! Welch ein Glück als wir nach gut zwei Stunden und der Flußüberquerung auf schwankender Hängebrücke doch dem Rückweg-Bus begegneten. Wir hätten bestimmt noch eine Stunde Weg auf der Straße vor uns gehabt, bei ordentlicher Hitze und inzwischen ohne Wasser und mit wehen Füßen)

Caaveiro

Eine wunderschöne Ausflugsfahrt entlang der Küste Richtung Portugal - die Costa de Morte mit Cap Finisterre, dem tatsächlich westlichsten Punkt Cap Tourinan (viel wilder, viel einsamer, viel schöner) und dem Felsenstrand in Muxia mit seiner Kapelle (eine der Stellen, an denen angeblich Maria Magdalena an Land gegangen ist).

Die Caps

Zwischen bzw. während den Ausflügen waren wir auch immer mal am Strand. Oft war es gar nicht so einfach, die abgelegenen Strände zu finden - meistens gab es einen Wegweiser und dann viele Abzweigungen ohne weitere Hinweise. Irgendwie haben wir aber immer hingefunden. Die Strände zum offenen Atlantik hin sind wild, oft felsig und das Wasser ist eisig kalt, in den Buchten ist das Meer meist sehr ruhig und wärmer, aber dort ist es auch nicht so spannend...

Sonnenuntergang am Meer - besonders schön am Leuchtturm von Mera (und außerdem kann man dann anschließend lecker Meeresfrüchte essen in Lorbe).

Sonnenuntergang in Mera

Abschiedsblick vom Grundstück meines Bruders - wir machen uns auf den Weg zunächst Richtung Norden und dann die Küste entlang nach Frankreich.

Abschiedsbild

Ich liebe dieses Galizien und die so abwechslungsreiche Küste. Aber vielleicht ist die Sierra de Capelada doch der schönste Platz: Bis zu 600m hohe Klippen, wild, einsam, tosendes Meer, wilde Pferde, karg und windig bis stürmisch. Den heftigen Wind macht sich ein Windpark zunutze. Beim nächsten Besuch will ich dort unbedingt einen ganzen Tag verbringen und die Gegend erwandern. Am zweiten "mirador" haben wir auch unseren einzigen Urlaubscache gehoben.

Unterwegs nach Frankreich

Unser letzter Übernachtungsplatz in Spanien: Camping La Paz. Der Beste Ehemann wollte da unbedingt noch einmal hin - ein wildromantischer, in den Klippen terrassierter Platz mit Blick auf eine kleine Bucht, im Rücken die über 2000 Meter hohen Picos de Europe. Das rechte Bild zeigt den Blick aus unserem Zelt morgens beim Aufstehen. Das ist doch einfach toll, oder? die ganze Nacht, den ganzen Tag brausende, tobende Gischt, die sich an den Felsen bricht. Dinge, an die wir uns nicht mehr erinnerten: nur ein echt altes Sanitario, nur kaltes Wasser, sehr sehr enge Plätze fürs Zelt, ein wirklich schreckliches Restaurant mit grauenhaftem Essen (auf das wir mangels Einkauf leider angewiesen waren).

Die Zeit in Spanien war eine ausgewogene Mischung von Ausflügen, Strandbesuchen und Gartentagen bei meinem Bruder. Zwei Bände und einen halben dritten Band Stieg Larsson gelesen. Immer wieder die Faszination des wilden Meeres und der unbändigen Kraft des Wasser genossen.

Für die Weiterfahrt haben wir einen Deal mit dem Jüngsten Sohn geschlossen, so dass die gemächliche Fahrt entlang der Küste ziemlich friedlich verlief.
(und irgendwann machen wir den Weg zu Fuß - auch an der Küste entlang gibt es einen Jakobsweg...)

1 Kommentar:

  1. bei "chez kiki" kanns doch nur gut sein ;)
    ach, das macht so lust auf süden...
    glg kiki

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