Nein, ich habe nichts schlimmes zu hören bekommen und doch wars für mich irgendwie schlimm. Ihre Einschätzung deckt sich mit meiner: Leistungen und Leistungsbereitschaft sehr schwankend, kein Mangel an Begabung oder Intelligenz aber ein Mangel an Konzentration, Ausdauer und Motivation. Heutige kleine Ex ist beispielhaft: Von 8 Sätzen die ersten 3 fehlerfrei, der 4. mit einem Wortfehler - der Rest total verkehrt.
Die Lehrerin empfindet ihn als viel kindlicher als die anderen Kinder in der Klasse - von seiner geistig-seelischen Entwicklung gut ein Jahr hinterher. Genau - volle Zustimmung von meiner Seite.
Seine Mitarbeit scheitert nicht nur an Unaufmerksamkeit und mangelnder Motivation sondern auch an seiner Schüchternheit - schon am zögerlichen und spannungslosen Heben des Arms beim Melden zu erkennen.
Es ist schwierig zu merken, wenn er abdriftet, da er äußerlich meist völlig unbewegt ist. Und die große und recht undisziplinierte Klasse macht das nicht leichter.
Ich freu mich, dass die Lehrerin so genau hinschaut und gut beobachtet. Ich freu, mich dass das Gespräch mal nicht bei der Beschreibung der Schwierigkeiten endete. Das war jetzt die erste Lehrkraft der Schule, die mich darauf aufmerksam macht, dass es in einem der Nachbarorte einen für uns zuständigen Schulpsychologen gibt, der genau für solche "unkonzentrierten" Kinder zuständig ist. (Bei dem anderen für unsere Schule zuständigen waren wir schon - hilfloses ermahnendes Gespräch mit dem Jüngsten war keine Hilfe)
Ich bin traurig, weil solche "besonderen" Kinder irgendwie in unserem Schulsystem keinen Platz haben und mit ewigen Frustrationen kämpfen. Ich bin traurig, weil ich spüre, dass mein Kind zumindest teilweise unglücklich ist in der Schule. Ich bin traurig, weil ich natürlich auch seine ausdauernde, interessierte, neugierige Seite kenne - und die hat immer weniger Raum, je dominanter die Schule mit ihren Schwierigkeiten für ihn wird. Ich bin frustriert, weil ich zumindest im Moment keinen Ausweg aus der Misere sehe.
Grüß Dich!
AntwortenLöschenIch kann's dir absolut nachfühlen - bei meiner Tochter (8, 3.Klasse) sieht's ähnlich aus. Wir hoffen immer, dass sich das noch "auswächst". Ich find's so schlimm, dass man so hilflos ist, Intelligenz ist zur Genüge vorhanden, aber das Kind fängt nicht alles damit an, was möglich wäre..... aber die Hoffnung stirbt zuletzt!
Liebe Grüße,
Moni
Liebe Christine,
AntwortenLöschenwenn ich das so lese, dann erinnere ich mich an die Schulzeiten meiner Kinder, die ja schon Ewigkeiten her sind. Sie hatten beide Glück und äußerst verständnisvolle und gute Lehrer. Sie wurden beide gefördert, wobei der Sohn immer Klassenbester war, die Tochter fühlte sich an einer sogenannten Eliteschule sehr unwohl. Der Zustand besserte sich rapide, als wir nach Bayern zurückgezogen sind und sie auf eine Mädchenschule ging.
Trotzdem, ich kann es dir nachfühlen, man kommt sich hilflos vor. Wir sind alle froh, dass wir diese Zeiten hinter uns haben.
Es gäbe hierzulande noch viel am Schulsystem zu arbeiten. LG, Brigitte
Hallo Christine,
AntwortenLöschenals Mama von 2 Kindern (mein Großer ist 20 meine Kleine wird im Herbst eingeschult) kann ich Dir nachfühlen. Meinem Großen wurde immer mangelnde Intelligenz nachgesagt (nur die Kinderpsychologen waren anderer Meinung), jetzt macht er die Realschule nach, heute gibt es so viel Möglichkeiten, dann halt auf dem 2. Bildungsweg. Wirklich interessierte Lehrer gibt es kaum noch und als Eltern bist du voreingenommen. Es gibt kein Patentrezept, nur Liebe und denk mal darüber nach, versuch es mit einer anderen Schule. Unsere Kinder sollen heute mit 12 wissen was sie mit 25 machen wollen. Tut mir leid, aber da sind die Kiddies weder Fisch noch Fleisch, nimm ihm nicht seine ganze Freude am Kindsein, nur wegen der Schule. Bei manchen dauert es eben etwas länger, aber es klappt trotzdem.
LG, Michaela